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Beiträge zur Röntgendiagnostik der Lungentuberkulose im Kindesalter

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Zeitschrift für Kinderheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

1. In 2 Fällen, die radiologisch auf der rechten Lunge den von Sluka beschriebenen dreieckigen, mit der Basis dem Herzschatten aufsitzenden und mit der Spitze peripheriewärts gerichteten Schatten gezeigt hatten, entsprachen diesem Schatten anatomisch in den Lungen nahe dem Hilus gelegene verkäste Knoten.

2. Der Ghonsche Lungenherd, das so häufige pathologisch anatomische Bild einer wohlcharakterisierten Form der kindlichen Lungentuberkulose, kann unter Umständen durch die Radiologie klinisch erkennbar sein, während er den übrigen klinischen Untersuchungsmethoden nicht zugänglich ist.

Die Diagnose kann dann mit genügender Wahrscheinlichkeit radiologisch gestellt werden, wenn bei Kindern mit negativem physikalischem Lungenbefund, doch positiver von Pirquetscher Cutanreaktion ein bis bohnengroßer, dichter, scharf umschriebener Schatten isoliert und frei in den abseits vom Hilus gelegenen Anteilen der Lungen zu sehen ist, und wenn gleichzeitig eine Schwellung und tuberkulöse Erkrankung regionärer eventuell auch sonstiger Bronchialdrüsen nachweisbarist. Die Prognose dieses Krankheitsbildes ist um so besser, je höher das Alter des betroffenen Kindes ist; sie ist im Säuglingsalter ungünstig; ungefähr vom 8. Lebensjahr an überwiegt nach Ghons anatomischen Untersuchungen die Wahrscheinlichkeit eines Stationärbleibens und schließlich bildet der Nachweis eines Ghonschen Herdes die allergünstigste Erklärung einer positiven Pirquetschen Reaktion.

3. Die Schwellung und Verkäsung der rechtseitigen paratrachealen Drüsen, die bei der Lungentuberkulose der Kinder so häufig auftritt, ist, wie 5 auch anatomisch untersuchte Fälle beweisen, unter Umständen durch einen charakteristischen radiologischen Befund nachweisbar, und zwar durch eine Verbreiterung des oberen Teils des Mittelschattens nach rechts. Diese Verbreiterung grenzt sich gegen das Lungenfeld scharf ab und zwar in einer Linie, die in einem nach oben konvexen Bogen vom Mittelschatten ausgeht, dann nach abwärts parallel zur Trachea verläuft, um schließlich in einem nach unten konvexen Bogen wieder zum oberen Teil des Mittelschattens zurückzukehren. Ihr Nachweis gestattet keinen direkten Schluß auf den Krankheitszustand der Lungen, wohl aber deutet er, wenigstens bei jüngeren Kindern auf eine progressive Tendenz der Tuberkulose im Bereich der Bronchialdrüsen hin.

4. Eine interlobäre Pleuritis zeigte sich in zwei obduzierten Fällen auf der durch das Einzelschlagverfahren gewonnenen Platte in Form eines scharfen, linearen Schattens, der seiner topographischen Lage nach dem interlobären Spalt entsprach.

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  • -- Ein weiterer Beitrag zur Hilustuberkulose des Kindes im Röntgenbilde. Wien. klin. Wochenschr. 1913. S. 254.

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Rach, E. Beiträge zur Röntgendiagnostik der Lungentuberkulose im Kindesalter. Z. Kinder-Heilk. 8, 312–331 (1913). https://doi.org/10.1007/BF02087137

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