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Zur Tuberkulosebekämpfung: Untersuchungen über die Verstreuung von Hustentröpfchen beim tuberkulösen Kinde

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Beiträge zur Klinik der Tuberkulose und spezifischen Tuberkulose-Forschung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Nach dem heutigen Stand der Tuberkuloseforschung ist die überwiegende Mehrzahl von Tuberkuloseansteckungen als durch Hustentröpfchen des Phthisikers verursacht anzusehen.

  2. 2.

    Auf Grund genauer klinischer Beobachtungen (Hamburger, Müllegger, Dietl, Peyrer usw.) hat auch durch Kinder Tuberkuloseübertragung stattgefunden und zwar höchstwahrscheinlich durch Hustentröpfchen.

  3. 3.

    Genaue Untersuchungen ergaben, daß auch tuberkulöse Kinder jeden Alters TB-hältige Bronchialtröpfchen aushusten; nach den bisherigen Beobachtungen nur dann, wenn das Sputum TB positiv ist. Die Verstreuungsverhältnisse weichen in mancher Beziehung von denen der Erwachsenen ab, ohne daß einheitliche Regeln festzustellen wären.

  4. 4.

    Danach ist die ätiologische Deutung der vorhin angeführten klinischen Beobachtungen als richtig erwiesen.

  5. 5.

    Da bisher kein einziger in der Literatur beschriebener Erst-Ansteckungsfall von Tuberkulose eindeutig auf Stäubchen oder Schmierinfektion zurückgeführt werden kann, eine Anzahl genauest beobachteter Fälle aber als durch Hustentröpfchen verursacht erwiesen ist, wird die Ansicht, daß die Mehrzahl der Tuberkuloseerstansteckungen durch Hustentröpfchen erfolgt, von Neuem bestätigt.

  6. 6.

    Dem Nichtinfizierten ist der kindliche (und wahrscheinlich auch der erwachsene) Phthisiker selbst bei spärlichem Tröpfchenbefund aber reichlichem Gehalt des Sputums an TB schon gefährlich.

  7. 7.

    Nach dem Tröpfchenbefund allein läßt sich die Gefährlichkeit des kindlichen Phthisikers nicht beurteilen. Nach wie vor ist hierfür auch der Sputumbefund maßgebend.

  8. 8.

    Im Kindesalter ist auch bei Fehlen von TB-hältigen Hustentröpfchen, aber positivem Sputum strenge Expositionsprophylaxe zu betreiben.

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Literaturverzeichnis

  1. Flügge, Die Verbreitungsweise und Bekämpfung der Tuberkulose. Leipzig 1908.

  2. Flügge, Zeitschr. f. Tuberkul.34, H. 3 u 4.

  3. Heymann, Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh.30 u.60.

  4. Hippke, Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh.93, Heft 1. 1920.

  5. Hamburger, Beitr. z. Klin. d. Tuberkul.50.

  6. Hamburger u.Müllegger, Wien. klin. Wochenschr. 1919, Heft 2.

  7. Dietl, Beitr. z. Klin. d. Tuberkul.25.

  8. Peyrer, Wien. klin. Wochenschr. 1920, Nr. 23.

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Jellenigg, K. Zur Tuberkulosebekämpfung: Untersuchungen über die Verstreuung von Hustentröpfchen beim tuberkulösen Kinde. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 61, 267–285 (1925). https://doi.org/10.1007/BF02086828

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