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Zusammenfassung

Kurz zusammenfassend können wir als Ergebnis unserer Erfahrungen folgendes sagen:

  1. 1.

    Die Indikation zur Phrenicusexairese darf nur für diejenigen Fälle gestellt werden, in denen nach genügend langer Beobachtung die konservative Behandlung nicht ausreichend ist.

  2. 2.

    In den Fällen, in denen die Indikation zur Pneumothoraxanlage gestellt wird, — ausgenommen die vitale Indikation bei unstillbarer Hämoptoe —, kann mit gleichem Recht, sowohl für Unter- wie Mittel- und Oberlappenprozesse, für einschmelzende und bereits eingeschmolzene Frühinfiltrate wie für tertiäre nodös-cirrhotisch-kavernösc Erkrankungen die Indikation zur Phrenicusexairese gestellt werden. Wir geben der letzteren den Vorzug 1. wegen des einmaligen Eingriffes im Verhältnis zur jahrelangen oft sehr schwer durchführbaren ambulanten Pneumothoraxbehandlung, 2. wegen der geringeren Gefährlichkeit im Verhältnis zum Pneumothorax, 3. aus sozialen Gründen, wie Möglichkeit einer kürzeren Kur und vor allem ungestörtes Berufsleben.

  3. 3.

    In den einseitigen Fällen, in denen nach ausreichend langer, mindestens 1–2 monatelanger Beobachtung nach der Phrenicusexairese kein wesentlicher Erfolg eintritt, ist der Pneumothoraxversuch und bei Mißlingen oder Kontraindikation desselben bei starker Schwartenbildung und randständigen Kavernen die Thorakoplastik indiziert.

  4. 4.

    Ein Sondergebiet für die Indikation zur Phrenicusexairese sind Bronchiektasien, Lungenabscesse, hartnäckige Pleuritisfälle mit ständigen Beschwerden und vor allem das große Gebiet der doppelseitigen Lungentuberkulosen, die die Pneumothoraxanlage und Thorakoplastik von vornherein ausschließen. Nach der auf der schwerer erkrankten Seite ausgeführten Phrenicusexairese wurden auffallende Besserungen auch der anderen Seite häufig erlebt, so daß sogar einigen dieser Fälle später bei noch nicht ausreichender Phrenicuswirkung Pneumothorax und Thorakoplastik noch zugemutet werden konnten.

  5. 5.

    Die Phrenicusexairese als Ergänzung des inkompletten Pneumothorax bei Adhäsionen sowohl des Ober- als des Mittel- und Unterlappens tritt bei uns immer mehr zurück, da wir in solchen Fällen, die auf starke Verwachsungen schließen lassen, unsere Behandlung mit der Phrenicusexairese beginnen.

  6. 6.

    Die Phrenicusexairese beim eingehenden Pneumothorax bleibt für die Fälle mit mangelnder Ausdehnung der Lunge oder noch nicht ausreichender Pneumothoraxwirkung vorbehalten.

  7. 7.

    Pyo-Pneumothorax und Empyem erfordern die Phrenicusexairese vor der folgenden Plastik zur möglichsten Einengung der Höhle.

In Berücksichtigung aller ärztlichen, sozialen und wirtschaftlichen Momente bevorzugen wir die schrittweise Reihenfolge: Phrenicusexairese, Pneumothoraxversuch, Thorakoplastik und glauben damit die Verfahren auch ihrer Schwere und Bedeutung nach als Eingriff für die Patienten richtig zu werten. In dieser Anwendung ist uns die Phrenicusexairese als selbständige Operation noch mehr als in Kombination mit Pneumothorax und Thorakoplastik zu einem unentbehrlichen Rüstzeug in der Behandlung der Lungentuberkulose geworden.

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Wirth, A., von Jaski, G.K. Erfahrungen bei 600 Phrenicusoperationen. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 73, 1–50 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02086548

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