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Zusammenfassung

  1. 1)

    Aus gemischtem Samen von verschiedenen Bezugsquellen gab Chrysanthemum segetum, für die Anzahl der Strahlenblüthen im Endköpfchen des Hauptstammes, eine zweigipflige Kurve (Fig. 1, pag. 58).

  2. 2)

    Die beiden Gipfel dieser Kurve lagen auf 13 und 21 Strahlenblüthen, und entsprechen somit den Gipfeln der betreffenden eingipfligen Kurven bei anderen Kompositenarten (Anthemis, Chrysanthemum Leucanthemum).

  3. 3)

    Die Artmerkmale zweier verwandten Arten traten also hier in der Kurve einer einzigen Art neben einander auf.

  4. 4)

    Diese Thatsachen führten zu der Vermuthung von zwei Rassen von Chrysanthemum segetum, deren eine dreizehnstrahlig, deren andere aber einundzwanzigstrahlig sein würde. In beiden Rassen würde diese Zahl aber, nach demQuetelet-Galton'schen Gesetze, kontinuirlich variiren. In der gemischten Saat würden die zwei Kurven also über einander greifen und in dieser Weise die Zweigipfligkeit, den Dimorphismus, hervorrufen.

  5. 5)

    Durch Selektion müssen sich die beiden Formen trennen und als reine Rassen fortpflanzen lassen. Ich habe dieses nur für die dreizehnstrahlige Rasse ausgeführt; sie zeigte schon in der nächsten Generation (1893) eine eingipflige, symmetrische, also normale Variationskurve (Fig. 2.pag. 60). Der Gipfel lag genau auf 13 (Medianwerth nachGalton: 13.1).

  6. 6)

    Diese Rasse erhielt sich auch in der darauffolgenden Generation (1894) völlig konstant, und in derselben Weise kontinuirlich variirend.

  7. 7)

    Die StrahlenkurvenLudwig's sind zwar eingipflig und monomorph, zeigen aber sekundäre Maxima, deren Lage den Artmerkmalen verwandter Arten entspricht; es wäre nach obigen Erfahrungen zu erwarten, dass sie vielleicht versteckten Nebenrassen entsprechen könnten. Sollte sich diese Vermuthung durch Selektionsversuche als richtig herausstellen, so hätte man hier vielleicht das Material, eine «entstehende Art» experimentell zu studiren.

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Bibliografia

  1. Zweigipflige Kurven kommen auch beim Menschen vor, und werden hier als die Folgen unvollständiger Verschmelzung von während vieler Jahrhunderte gemischter Typen betrachtet. Vgl.Ammon, Die natürliche Auslese beim Menschen. 1893.

  2. W. Bateson andH. H. Brindley, On some cases of Variation in Secondary sexual Characters, in Proceedings Zool. Soc. London, 1892, Part IV, pag. 585. Dieselben Thatsachen sind gleichfalls beschrieben inBateson's neuem Buche: Materials for the study of Variation. London, 1894.

  3. Über halbe Galton-Curven, als Zeichen diskontinuirlicher Variation in Berichte d. deutschen Bot. Gesellsch. Bd. XII, 1894, pag. 197. Vgl. auch Archiv. Néerl. T. XXVIII, Livr. 5 und Kruidk. Jaarboek Dodonaea Bd. VII, pag. 74.

  4. l. c. Über halbe Galton-Curven, als Zeichen diskontinuirlicher Variation in Berichte d. deutschen Bot. Gesellsch. Bd. XII, 1894, pag. 197. Vgl. auch Archiv. Néerl. T. XXVIII, Livr. 5 und Kruidk. Jaarboek Dodonaea Bd. VII, pag. 354.

  5. Ber. d. deutschen Bot. Gesellsch., Bd. XII, pag. 200.

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de Vries, H. Eine zweigipflige Variationskurve. Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen 2, 52–64 (1895). https://doi.org/10.1007/BF02084180

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