Zusammenfassung
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1.
In 4 Pneumothoraxfällen von Luftembolie wie in 2 geburtshilflichen Fällen nach Metreuryse scheint das Aufrichten des Oberkörpers aus der Horizontalen, allgemeiner gesagt: die Flexion im Hüftgelenk (also auch die Annäherung des Oberschenkels an die Brust) gleichviel, ob in horizontaler oder sitzender Stellung des Patienten, günstig auf Atmung und Herzaktion gewirkt zu haben.
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2.
Eine bestimmte Erklärung ist noch nicht gefunden. Für die gleichsinnige Wirkung des Handgriffs bei Luftembolie aus dem gro\en und kleinen Kreislauf sollte eine einheitliche Formel gefunden werden. In erster Linie kommt eine mechanische Erklärung in Betracht, sowohl für Luftembolien aus dem gro\en wie aus dem kleinen Kreislauf: plötzliche Druckveränderung in den gro\en zentralen Venen im Sinne einer Erhöhung des negativen Drucks. In zweiter Linie ist an einen Reflex zu denken, ähnlich demGoltzschen Klopfversuch, nur in umgekehrtem Sinn.
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3.
Der zuerst in der Geburtshilfe angewandte Handgriff sollte auch in der Pneumothoraxbehandlung als erstes lebensrettendes Mittel versucht werden.
Literaturverzeichnis
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Gähwyler, M. Ein rettender Kunstgriff bei Luftembolie. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 62, 412–416 (1925). https://doi.org/10.1007/BF02081262
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