Zur Frage der Abstammung der Exsudatzellen bei käsiger Pneumonie

Zusammenfassung

• 1. Das Studium des feineren Baues der Exsudatzellen anHeidenhain-, Galeotti-Pappadia- undGolgi-Präparaten verstärkte den Eindruck der Heterogonie der Elemente. Sie täuschen durch die gleiche nekrobiotische Phase entstehungsgeschichtliche Einheitlichkeit vor und stehen somit hinsichtlich ihrer Struktur wie der Verschiedenartigkeit ihrer Herkunft den Epithelioidzellen des Tuberkels nahe. Wie diese zeigen auch die. Exsudatzellen bei käsiger PneumonieZellnetzwerk, Zentralapparat, Binnenapparate, fuchsingierige Körnelungen (Chondriosomen?) sowie die deutliche Scheidung vonbasophilem Auβenplasma undchromophobem Innenraum. In den älteren, d. h. fett- und lipoidreichen Exsudatzellen nehmen die fuchsingierigen Körner, und ihre Korrelate beiHeidenhain- undGolgifärbung, anscheinend die Mitte der Fetttröpfchen ein. Die Erklärung dieses Phänomens durch Trugbilder (Ringfettkörner) im Sinne vonBenda oder durch granuläre Synthese der Fetttröpfchen im Sinne vonAltmann undArnold bleibt noch Gegenstand der Kontroverse.

• 2. Der histochemisch und analytisch festzustellende Umbau der Lipoide zu Neutralfett in den Gebieten fortschreitender Verkäsung findet inGaleotti-Pappadiapräparaten seinen Ausdruck darin, daß die Exsudatzellkörner erst im Detritus, nicht aber im Verbande der noch nicht verkästen Zellen, auch bei der Paraffineinbettung die Osmiumtinktion festhalten.

• 3. Übergangsbilder von den präexistenten Alveolarepithelien zu den Exsudatzellen lassen sich — gemesen an den feineren Strukturen — beimMenschen nicht auffinden. BeimMeerschweinchen erlauben eindeutige Übergangsbilder sowie strukturelle Identität, die Exsudatzellen vom Alveolarbelag abzuleiten.