Zusammenfassung
Es wurde in den vorstehenden Betrachtungen versucht, das Problem des Wasserdichtigkeitsversuchs in objektiver Weise zu erörtern. Den Anlaß hierzu gaben die in der letzten Zeit mehrfach zutage getretenen Bestrebungen, einheitliche Gesichtspunkte für die Durchführung von Wasserdichtigkeitsprüfungen zu schaffen.
Wir verhehlen uns nicht, daß die strömungstechnische Behandlung des Problems — ähnlich wie die elastizitätstheoretische Behandlung des Festigkeitsversuchs — eine Abstraktion darstellt, von der sich der tatsächliche Strömungszustand mehr oder weniger entfernen wird. Trotzdem erscheint sie uns aber als ein ausgezeichneter Maßstab, um vergleichende Betrachtungen anzustellen, zumal in den gegebenen Formeln für die spezifische Durchlässigkeitk neben den der Versuchsanordnung eigenen Beiwerten nur Sickerwassermengen vorkommen, in denen bereits bei hinreichender Größe des Prüfkörpers örtliche Störungen sich ausgeglichen haben.
Weiterhin vermittelt die strömungstechnische Behandlung ein Bild von der Art, in der sich der Strömungsvorgang abwickeln dürfte. Sie gestattet unmittelbare Vergleiche zwischen zwei verschiedenen Prüfanordnungen und vermag wertvolle Wege zu weisen, das Versuchsverfahren zu ergänzen oder abzuändern. Wenn sich auch jede Prüfanordnung, sachgemäß aufgebaut und strömungstechnisch klar durchsichtig, für die Anstellung von Wasserdichtigkeitsversuchen verwenden läßt, so ist sie für diesen Zweck naturgemäß nicht in gleicher Weise geeignet. In dieser Richtung Anregungen zu bieten, lag nicht zuletzt in der Absicht der vorstehenden Ausführungen.
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Tölke, F. Die Prüfung der Wasserdichtigkeit von Beton. Ing. Arch 2, 428–448 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02079950
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