Zusammenfassung
Es ergibt sich aus unserer Arbeit folgendes: Das von Wild bolz behauptete eindeutige Verhalten seiner Reaktion zum Nachweis oder Ausschlu\ aktiver Tuberkulose und das Parallelgehen ihrer Intensität mit der Schwere und Aktivität des Krankheitsbildes wird nur von wenigen Nachuntersuchern voll anerkannt. Mehrere Autoren sehen negative Reaktionen bei sicher aktiven Tuberkulosen, andere positive Reaktionen bei sicher Tuberkulosefreien. Die übereinstimmung von Schwere und Aktivität mit dem Grad der Reaktion erkennen die wenigsten an. Bei dem grö\eren Teil der Untersucher stört die hohe Salzkonzentration des Harns die Reaktion in erheblicher Weise, mehrere nehmen sogar an, da\ die Reaktion nur von der chemisch-traumatischen Wirkung des Salzes bedingt sei. Unsere eigenen Untersuchungen haben diesen Salzfehler nicht auszuschalten vermocht und haben nachgewiesen, da\ eventuell im Harn vorhandene Antigene durch die Einengung des Harnes nach Wildbolz geschädigt werden können. Zur Art und Schwere des Krankheitsbildes stand die Reaktion in unseren Fällen in keiner Beziehung. Nach ihrem Ablauf und ihrem sonstigen Verhalten halten auch wir sie für cine blo\e Wirkung der Harnsalze.
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Auszugsweise vorgetragen auf der XII. Jahresversammlung der „Vereinigung der Lungenheilanstaltsärzte“ in Wiesbaden 1921.
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Grass, H. Versuche zur Wildbolzschen Eigenharnreaktion. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 51, 157–170 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02079435
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02079435