Zusammenfassung
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1.
Unter den unspezifischen Reizbehandlungen der Lungentuberkulose nimmt dasCarbion mit seiner gegenüber anderen Präparaten erweiterten Indikationsstellung und seiner Ungefährlichkeit eine Sonderstellung ein. Bei richtiger Anwendung gelingt es, mit diesem Präparat in vielen Fällen eine Umstimmung oder Abwehrfunktionssteigerung im kranken Organismus zu erzielen, die für die Einleitung von Heilungsvorgängen und damit für einen weiteren günstigen Verlauf erforderlich ist.
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2.
Bericht über die Durchführung von intravenöser Kohlenstaubbehandlung (C-Suspension und Carbion-Merck) bei 58 Patienten mit meist schwereren Lungentuberkulosen, von denen 37 deutlich gebessert werden konnten.
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3.
Durch die Injektionen wurden bei richtiger Indikationsstellung keine nachweisbaren Schädigungen hervorgerufen.
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4.
Indikationsstellung, Dosierung und Richtlinien zur Durchführung der Kur werden besprochen. Ihre Durchführung erfordert meist mehrere Monate und sollte zunächst nur in geschlossenen Anstalten mit guter klinischer Überwachungsmöglichkeit erfolgen. Der Kurerfolg ist außerdem von einem vernünftigen, alle körperlichen Schädigungen vermeidenden Verhalten des Patienten abhängig.
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5.
An Hand ausführlicher Blutbildreihen — eines unentbehrlichen Kontrollinstrumentes — wurde der Reizablauf nach der Injektion im RES beobachtet.
Da aus Ersparnisgründen von den 45 vorhandenen Röntgenbildern nur 19 reproduziert worden sind, steht Interessenten der Rest der in der Arbeit nicht veröffentlichten Bilder in Form von Glanzpapierabzügen nach Anforderung beim Verf. zur Einsichtnahme gern zur Verfügung.
Literaturverzeichnis
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Sommerlad, G. Zwei Jahre Kohlenstaubbehandlung der Lungentuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 79, 414–473 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02079225
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02079225