Über die Wirkung von Chloroform-, äther- und Xylolextrakt aus Tuberkelbazillen sowie von Phymatinsalbe, verglichen mit der des flüssigen Phymatins auf die Konjunktiva tuberkulöser und gesunder Rinder

Schlußfolgerungen

Aus meinen Versuchsergebnissen ziehe ich folgende Schlüsse.

• 1. Die im Tuberkulin (Phymatin) enthaltenen spezifischen Stoffe wirken auf die Konjunktiva des tuberkulösen Rindes in der Weise, daß im medialen Augenwinkel ein schleimig-eitriges Exsudat auftritt oder nach 24 Stunden noch Tränenfluß besteht oder nach 24 Stunden nach der Eintröpfelung noch eine markante Rötung der Konjunktiva und Schwellung der Bindehaut und des Augenlides sichtbar ist.

• 2. An Stelle des tropfbar-flüssigen Phymatins empfiehlt es sich, wegen der bequemen Handhabung eine 80% ige Phymatinsalbe anzuwenden, die in jeder Hinsicht bezüglich der Wirkung dem Phymatin entspricht.

• 3. In den Vollbazillen sind Stoffe enthalten, die in gleicher Weise wie das Phymatin auf die Konjunktiva des tuberkulösen Rindes spezifisch wirken.

• 4. In den von den Bazillen hinlänglich befreiten Xylol-, äther- und Chloroformextrakten der Tuberkelbazillen sind spezifisch reizende Stoffe, wie sie bei der Augenprobe mit Phymatin wirksam sind, nicht enthalten, vielmehr bleiben diese bei der Extraktion in den Bazillenleibern zurück.

• 5. Die Lidbindehaut des tuberkulösen Rindes reagiert auf die in Xylol, äther und Chloroform löslichen Stoffe des Tuberkelbazillus nicht. Es kann somit in dieser Richtung von allergisch nachweisbaren Fettantikörpern im Sinne Muchs nicht gesprochen werden.