Zusammenfassung
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1.
Das weiße Blutbild ist ein wertvoller, zahlenmäßiger Ausdruck einer wichtigen Funktion des Gesamtorganismus auch bei der Lungentuberkulose. Zusammen mit Temperatur, Körpergewicht und den anderen Zeichen der Allgemeinreaktion vermag es das Urteil über den Gesamtzustand wesentlich zu stützen. Von der Art der Lungenerkrankung ist das weiße Blutbild unabhängig.
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2.
Aus der Gesamtleukozytenzahl allein lassen sich keinerlei diagnostische oder prognostische Schlüsse ziehen. Die gleichzeitige Beachtung der Zusammensetzung des weißen Blutbildes gibt aber wichtige Aufschlüsse.
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3.
Lymphozytose fanden wir bei den leichtesten, der Heilung zuneigenden Fällen. Sie ist prognostisch günstig zu werten.
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4.
Neutrophilie charakterisierte bei Fehlen von Komplikationen die schwersten Fälle und ist prognostisch ungünstig zu beurteilen. In leichteren Fällen kann sie infolge von Hämoptoe oder sekundären Eiterungen auftreten.
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5.
Beträchtliche Verschiebung des Blutbildes nach links war in den meisten schweren Fällen zu verzeichnen, ebenso im Anschluß an Hämoptoe und an fieberhafte, interkurrente Erkrankungen. In einem sehr rasch verlaufenden Falle blieb die Linksverschiebung bis zum Tode aus.
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6.
Eosinophilie spontan oder nach Tuberkulinanwendung fanden wir bei günstig verlaufenden Fällen. Mit fortschreitender Heilung nahmen die Eosinophilen wieder normale Werte an. Ihr Fehlen ist ein prognostisch ungünstiges Zeichen.
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7.
Bei spontanen Änderungen oder Reaktionen auf Tuberkulineinspritzungen ging teilweise die Änderung des Blutbildes allen anderen Erscheinungen voraus.
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8.
Die Entwicklung des weißen Blutbildes bei der Lungentuberkulose wurde in einer Tabelle auf S. 140 dargestellt.
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Kleemann, A. Über das weiße Blutbild und seine Änderungen im Verlaufe der Lungentuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 49, 138–152 (1921). https://doi.org/10.1007/BF02076630
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