Gaucherähnliche Milzveränderungen bei Teerpinselungen der Kaninchenhaut

Zusammenfassung

• 1. Bei mit Teer gepinselten Kaninchen, welche infolge einer akuten Teervergiftung zwischen dem 10. und 20. Tage einigngen, wurden in der Milz bei einem Teil (bei 3 von 5) Veränderungen festgestellt, welche morphologische Ähnlichkeit mit den Veränderungen der Milz beim Morbus Gaucher und Reticulo-Endotheliosen zeigen.

• 2. Die charakteristische Veränderung besteht in dem Vorhandensein von großen blassen Zellen im Milzparenchym, die mit den Gaucherzellen gewisse Ähnlichkeit zeigen und die meistens mit einer dünnen Hülle begrenzte Alveolen bilden.

• 3. Die großen Zellen sind in ihrer Mehrzahl vieleckig, von 18–30 μ Durchmesser, mit schwach eosinophilem Protoplasma, mit einem 7–8 μ großem, schwach gefärbten runden und zentralen Kern.

• 4. Im Zelleib sind keine Lipoide vorhanden, und es läßt sich nach weisen, daß ein Teil der Zellen schwach und diffus Eisen speichert

• 5. Außer diesen charakterisctischen Veränderungen werden in der Milz auch andere weniger charakteristische festgestellt, welche aber sehr ausgedehnt und beständig sind, und zwar eine Verminderung bis Schwund der Lymphocyten, der Knötchen und der Splenocyten, sowie auch eine bedeutenden Erweiterung der Milzsinus.

• 6. Außer den Milzveränderungen zeigten die Tiere auch eine ausgedehnte Nekrose und Fettdegeneration der Leber.