Die Antikörperbildung im Lymphknoten und ihre Beeinflussung durch vorausgegangene Röntgenbestrahlung

Zusammenfassung

Bestimmung der Brucella-Antikörper (Agglutinine) bei Kaninchen nach Ganzkörperbestrahlung mit und ohne Bleischutz. Die Versuche zeigen, daß die Antikörperbildung zunächst nur im regionären Lymphknoten in stärkerem Maße stattfindet. Während eine Ganzbestrahlung mit 350r die Agglutininbildung im gesamten Organismus deutlich verzögert, läuft die Antikörperbildung im strahlengeschützten regionären Lymphknoten an und bleibt auch mengenmäßig nur wenig hinter der Werten unbestrahlter Kontrolltiere zurück. Wie die cytologische Analyse der Lymphknotenausstriche zeigt, beruht der Strahlenschaden am lymphoreticulären Gewebe auf einer Beeinträchtigung der Proliferation der Plasmazellen, die als Antikörperbildner anzusprechen sind. Da trotz teilweise angelaufener Plasmazellbildung nach vorausgegangener Bestrahlung anfänglich keine Antikörper nachzuweisen sind, wird darüber hinaus als weitere Auswirkung der cellulären Strahlenschädigung eine gestörte Globulinsynthese oder verzögerte Aktivierung des gebildeten Antikörperproteins in den Plasmazellen angenommen.