Zusammenfassung
Innervationsanomalien angeborener Art finden sich oft neben systematisierten Naevis und entzündlichen Dermatosen im entsprechenden Dermatombereich.
Während die Entstehung der Naevi auf einer Entwicklungsstörung beruht, sind die entzündlichen Dermatosen in systematisierter Anordnung als isomorpher Reizeffekt des Dermatoms aufzufassen. Vorbedingung: gesteigerte Reflexerregbarkeit des Dermatoms und vorhandene Eruptionsbereitschaft einer latenten Dermatose. Das Primäre, Naevusartige ist hier die angeborene Innervationsanomalie; die entzündliche Dermatose in systematisierter Anordnung ist nur der Folgezustand einer geänderten Trophik. Daß die Innervationsanomalie nicht die Folge der entzündlichen Hautveränderungen ist, beweist obiger Fall.
Ein eventuelles Nichtvorhandensein von nervösen Störungen bei systematisiert angeordneten entzündlichen Dermatosen entkräftet unsere Auffassung bezüglich ihrer nervösen Pathogenese nicht, da wir auf Grund bekannter Fälle mit Innervationsanomalien die systematisiert angeordneten entzündlichen Dermatosen selbst schon als Ausdruck, bzw. Erscheinungsform einer geänderten Trophik auffassen.
Als präzise Diagnose genügt der allgemeine Ausdruck: „systematisierte Dermatose“ nicht, es wäre neben dem Begriff „systematisiert“ der Name des entsprechenden Krankheitsbildes hinzuzufügen, z. B. systematisierte Psoriasis, Ekzem usw., um die entzündlichen Dermatosen in systematisierter Anordnung den systematisierten Naevi gegenüberzustellen.
Literatur
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Scholtz: Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten vonJadassohn, Bd. XII/2, S. 541.
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Lewith, R. Über systematisierte Naevi und „naevusartige“ Dermatosen. Arch. f. Dermat. 169, 582–585 (1934). https://doi.org/10.1007/BF02062663
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