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Untersuchungen über das reticulo-endotheliale System der Haut

Übergang von Farbstoff in den Inhalt von Blasen und in die Quaddeln

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Archiv für Dermatologie und Syphilis Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

1. Im weiteren Verlaufe meiner Untersuchungen über das reticuloendotheliale System der Haut mittels Trypanblauinjektionen nachv. Leszczyński bediente ich mich einer zweizeitigen Reaktion, die auf der intravenösen Injektion einer 1%igen Kongorotlösung den Personen, bei denen künstliche Blasen und Histaminquaddeln angelegt waren — beruht. In jedem Falle verfärbte sich die Quaddel rosarot; der Inhalt der künstlich hervorgerufenen Blasen hingegen verfärbte sich kaum in 6 von 28 untersuchten Fällen.

2. Von 11 untersuchten Fällen mit verschiedenen Blasenerkrankungen der Haut bemerkte ich eine Färbung des Blaseninhaltes nach intravenöser Kongorotinjektion in 2 Fällen von Herpes progenitalis, in einem Falle von Eczema dyshidroticum der Hände, sowie bei einem Kranken mit Acrodermatitis continua.

3. Da das Kongorot in Schnitten nicht nachweisbar ist, bediente ich mich bei den histiologischen Untersuchungen zwar ebenfalls einer zweizeitigen Reaktion, doch injizierte ich den Kaninchen statt Kongorot Tusche und Ferrum oxyd. sacchar. Zweck dieser Untersuchungen war festzustellen, ob das Eindringen der erwähnten Körper in die Histaminquaddel ein aktiver Prozeß ist (auf dem Wege der Aufnahme durch die Zellen des reticuloendothelialen Systems) oder ein passiver, physikalischer. Ich habe folgende Ergebnisse erhalten:

  1. a)

    Die Tuschekörner wurden ausschließlich im Lumen oder innerhalb der Endothelien der Capillaren der Lederhaut festgestellt.

  2. b)

    Das Eisen hingegen konnte man nach Ablauf von 24 Stunden nach der Ferrum oxydatum saccharatum-Injektion im Bereiche der Histaminquaddeln nicht nur im Lumen und innerhalb der Capillarendothelien der Lederhaut feststellen, sondern auch in den Zellen, die im Bereiche der Lederhaut liegen und denHistiocyten entsprechen. Dies würde beweisen, daß das Eindringen des Eisens einaktiver Prozeß ist und auf dem Wege der Aufnahme durch die Zellen, die dem reticuloendothelialen System zugehören, d. h. durch Gefäßendothelien und Histiocyten vor sich geht.

4. Daß die Zellen des reticuloendothelialen Systems der Haut fähig sind, unabhängig von einer Reizung durch Histamin das Eisen abzufangen, beweist der Versuch an zwei Kaninchen, bei denen 24 Stunden nach der Injektion von Ferrum oxydatum saccharatum ohne nachherigem Anlegen einer Histaminquaddel ein Hautstückchen, also normale Haut, excidiert wurde: in den Schnitten konnte man das Eisen auch innerhalb der Histiocyten feststellen.

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Kwiatkowski, S.L. Untersuchungen über das reticulo-endotheliale System der Haut. Arch. f. Dermat. 171, 440–450 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02062334

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