Zusammenfassung
1. Die histologischen spezifischen Veränderungen der inneren Organe am menschlichen Sektionsmaterial bestätigen die Möglichkeit einer frühen Schädigung der Gewebe während der floriden Syphilis.
2. Das histologische Bild der Veränderungen der inneren Organe beim Menschen in den Frühstadien der Syphilis entspricht vollkommen den Veränderungen in den analogen Organen bei den Versuchskaninchen um dieselbe Zeit nach der Infektion.
3. Das makroskopisch unveränderte Gewebe der inneren Organe von Syphilitikern, die in den Frühstadien der Erkrankung zugrunde gegangen sind, weist unter dem Mikroskop nicht sehr deutlich ausgesprochene, doch charakteristische Veränderungen vorzugsweise herdförmigen Charakters auf.
4. Die charakteristischen Veränderungen der inneren Organe, die der Frühsyphilis beim Menschen eigen sind, lassen sich histologisch nur in den ganz frühen Stadien der Generalisation des Virus, die der Periode der primären Efflorescenz auf der Haut entspricht, nachweisen.
5. Die hier ausgesprochenen Grundsätze betonen die unbedingte Notwendigkeit, die inneren Organe von Syphilitikern in den Frühstadien der Generalisation des Virus zu untersuchen, ferner aber auch die Notwendigkeit der Vervollkommnung der klinischen Untersuchungsmethoden, so daß sie ein rechtzeitiges Erkennen der sich hier abspielenden Prozesse in jedem Fall ermöglichen.
Die Präparate wurden mit dem Dozenten der pathologischen Anatomie militär-medizinischen Akademie, Dr.A. A. Wasilieff, untersucht.
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Wilentschuk, A. Weitere Untersuchungen über die Pathologie der Syphilis. Arch. f. Dermat. 168, 215–223 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02058516
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