Zusammenfassung
Individuen, die Masern überstanden haben, erkranken seltener an Psoriasis als nichtgemaserte. Bei 200 Psoriatikern ergab die Anamnese unter Ausschluß möglichst aller Fehlerquellen in 103 Fällen eine überstandene Maserninfektion, bei 200 Kontrollen in 154 Fällen (51,5% : 77%).
Kontinuierlich, d.h. ohne wesentliche Remissionen bestehende Psoriasis fand sich häufiger bei nicht gemaserten Patienten (32: 17, bezogen auf 200). Die Rezidivhäufigkeit war ebenfalls bei masernnegativen Psoriatikern größer als bei masern-positiven (232 Rezidiven bei 65 Patienten zu 164 Rezidiven bei 86 Patienten=3 1/2:2 Rezidiven pro Patient).
Zur Deutung dieser Verhältnisse wird angenommen, daß die Masern der Haut eine bestimmte Schutzfunktion gegenüber Psoriasis verleihen, die wir auf den Umstand zurückführen, daß sowohl Masern wie auch Psoriasis Einschlußkrankheiten sind. Die Annahme dieser Schutzfunktion wird vielleicht durch die in der Literatur niedergelegte, günstige Beeinflussung oder Heilung mehrerer Psoriasisfälle durch interkurrente Masern gestützt, ferner auch durch einige statistische Daten bei der Kinder- und Greisenpsoriasis.
Der Versuch der Beeinflussung einiger Psoriasisfälle durch Masern-rekonvaleszentenserum blieb — unseren Erwartungen entsprechend — erfolglos.
Blutkulturen auf Tuberkulose ergaben bei 20 Psoriasisfällen negative Resultate.
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Klein, H., Steiner, K. Zur Pathogenese der Psoriasis vulgaris. Die Rolle der Masern bei ihrer Entstchung. Arch. f. Dermat. 167, 114–122 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02058488
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