Zusammenfassung
Es konnte gezeigt werden, daß bei der in der Dermatologie üblichen Bestrahlungsweise erhebliche Überdosierungen infolge von Überschneidungen zustande kommen. Bei diesen sind, wie Messungen und Berechnungen ergeben haben, Erhöhungen der Dosen um 100–200%, besonders im Gesicht, keine Seltenheit.
Bei 12 Fällen von Spätschädigungen (5 aus der Literatur, 7 aus der eigenen Beobachtung), konnten derartige Überschneidungen nachgewiesen, bzw. sehr wahrscheinlich gemacht werden.
Diesem Faktor wird für das Zustandekommen von Spätschädigungen bei „normalen Dosen“ in genügend langen Intervallen eine erhebliche Bedeutung zugemessen. Bei der großen Wichtigkeit für die Frage der Gesamtdosis wird die Nachprüfung dieser Ergebnisse in klinischer Hinsicht (Analyse der Spätschädigungen) empfohlen. Es wird dargetan, daß die Spätschädigungen, sofern sie auf diesen Faktor zurückzuführen sind, keine Basis für die Abänderung des bisherigen Bestrahlungsschemas in bezug auf Gesamtdosen und Intervalle abgeben können; vielmehr muß eine Änderung der bei der Oberflächentherapie gebräuchlichen Technik in wesentlichen Punkten erfolgen.
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Epstein, S. Die Bedeutung der Überschneidungen für das Zustandekommen von Röntgenspätschäden in der Oberflächentherapie. Arch. f. Dermat. 168, 548–571 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02058257
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