Zusammenfassung
Bericht über einezweite Mikrosporie (Audouini-) Endemie in Dresden (19 Fälle), derenZusammenhang mit der ersten Endemie nachgewiesen wird.
Die dabei gemachten Beobachtungen lassen erkennen, daß dieKontagiosität der Mikrosporie bei Erkrankten zwar zeitweise so gut wie ganz erlöschen kann, da mehrere an der behaarten Kopfhaut erkrankte Kinder wochen- bis jahrelang mit vielen anderen Kindern in engste Berührung gekommen sind, ohne eine Übertragung der Mikrosporie zu verursachen. Wie die zweite Dresdner Endemie aber beweist, kann die Einwirkung uns noch unbekannter Faktoren ein Wiederansteigen der Kontagiosität und damit den Ausbruch einer erneuten Häufung von Mikrosporiefällen herbeiführen.
Die Mikrosporie kann atypisch auch unter demBilde einer Seborrhöe bzw. eines seborrhoischen Ekzems auftreten, ohne daß die Erkrankung zur Bildung der bekannten Mikrosporiehaarstümpfe führt. Auftreten einesKerions in einem Falle.
Erkrankungsfälle beim Wartepersonal der Kinder geben Anlaß, bei den Durchuntersuchungen der Gefährdeten die Einbeziehung derErwachsenen, die mit erkrankten Kindern in enge Berührung gekommen sind, grundsätzlich zu fordern.
DieBehandlungsergebnisse führen zurAblehnung der Thalliumepilation in allen Fällen, wo eine Röntgenepilation durchführbar ist. In diesem Sinne sprechen nicht nur die schlechten Erfolge, die erhöhte Schädigungsmöglichkeit und die durch die erheblich längere Behandlungsnotwendigkeit verursachten größeren Kosten der Thalliumbehandlung, sondern auch, wie an einer Reihe anscheinend geheilter, später rezidivierter Fälle nachgewiesen werden konnte, die durch sie bedingte Gefahr für das Auftreten neuer Endemien.
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Stein, A. Über eine erneute Mikrosporieendemie in Dresden. Arch. f. Dermat. 167, 461–470 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02058173
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