Der Blutjodspiegel bei Hautkrankheiten

Zusammenfassung

Bei einer Anzahl von Hauterkrankungen wurden Änderungen des Blutjodspiegels gegenüber der Norm festgestellt. Die vorläufigen Ergebnisse sind folgende:

1. Bei zahlreichen Kranken mit banalen Hautinfektionen, Tuberkulose der Haut, Ekzem und chronisch verlaufender Psoriasis, sowie bei einigen weniger häufig untersuchten Dermatosen verhält sich der Blutjodspiegel wie bei Hautgesunden.

2. Es ergab sich kein Anhalt für eine besondere Häufigkeit von Funktionsstörungen der Schilddrüse bei Kranken mit Dermatitis herpetiformis und Sklerodermie.

3. Bei Kranken mit akut exanthematisch verlaufender Psoriasis war der Blutjodspiegel auffallend häufig erhöht.

4. Gleiches fand sich bei Kranken mit floriden syphilitischen Sekundärerscheinungen.

5. Dieser Befund wird mit der durch die Generalisierung der Spirochäten bedingten allgemeinen Infektion bzw. Intoxikation in Zusammenhang gebracht und mit ähnlichen Vorgängen beim Erythema exsudativum multiforme und anderen Erkrankungen verglichen.

6. Die Erhöhung des Jods im Blute solcher Kranken bedarf noch weiterer Klärung.

7. Hierzu angestellte „Belastungsproben“ mit Jodkali bzw. Adrenalin führten nicht zu befriedigenden Ergebnissen.

8. Bei einer größeren Anzahl von Kranken konnten die Änderungen des Blutjodspiegels in Zusammenhang mit Störungen der Drüsen mit innerer Sekretion und Änderungen der Reaktionslage des vegetativen Nervensystems gebracht werden.