Zusammenfassung
Um lipophile Farbstoffe (Cibablau, Sudanrot I, Sudanschwarz B) im Blutserum zu lösen und gleichzeitig die Beteiligung der einzelnen Serumfraktionen zu charakterisieren, wurde die Methode derelektrophoretischen Elution entwickelt. Dazu fixiert man den Farbstoff aus alkoholischer Lösung erst auf dem Filtrierpapier und verwendet dieses alsbald zur Papier-Elektrophorese in feuchter Kammer. Die Transportkapazität steht in direktem Verhältnis zur Größe der aufgetragenen Proteinmenge. Sie ist weiter abhängig von der Mengenkorrelation Eiweiß/Farbstoff. Neben den optisch registrierten und reproduzierbaren qualitativen Veränderungen der einzelnen Seren wird die verschiedene Elutionsfähigkeit der Serumfraktionen quantitativ untersucht. Der Farbstoff-Proteinkomplex wird nach erfolgter Standortbestimmung aus dem Filterstreifen herausgelöst, die Eluate fraktionsweise im Beckman-Spektralphotometer, bei 5950 A kolorimetriert. Mittels Eichkurven läßt sich die Bindefähigkeit der Proteinfraktionen für lipophile Farbstoffe inγ-Farbstoff pro Milligramm Protein angeben. Es wurde festgestellt, daß im Vergleich zu Normalseren Nephroseseren beträchtlich mehr undβ 2-Myelomseren weniger pro mg Protein eluieren.
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Für die Unterstützung der vorliegenden Arbeit sind wir der Sandoz-Stiftung zur Förderung der medizinisch-biologischen Wissenschaften in Basel sehr zu Dank verpflichtet.
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Wunderly, C., Pezold, F.A. Über die Bindung von Fettfarbstoffen an die einzelnen Serumproteinfraktionen. Z. Gesamte Exp. Med. 120, 613–626 (1953). https://doi.org/10.1007/BF02050497
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