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Reaktive Veränderungen der Gewebsatmung nach Anoxie und Hypoxie in vitro

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

  1. 1.

    Es wurde die Einwirkung einer 5 bis 60 min dauernder Anoxie in vitro sowie einer Hypoxie in vitro von 5%O2/95% N2 (pO2 38 mm Hg) auf die Gewebsatmung der Leber hungernder Meerschweinchen untersucht.

  2. 2.

    DieVeränderungen der Gewebsatmung erweisen sich alsabhängig von der Dauer der Einwirkung sowieder Ionenkonzentration unddem Substratgehalt der Suspensionsmedien.

  3. 3.

    In glucosefreier Krebs-Bicarbonat-Ringerlösung tritt zunächstSteigerung der Gewebsatmung ein, nach 30 min Anoxie zeigt die Atmung wieder Normalniveau, nach 60 min Anoxie dagegen eine deutlicheHemmung. In glucosehältiger Krebs-Bicarbonat-Ringerlösung bleibt die Atmung nach einer bis zu 15 min dauernden Anaerobiose unverändert. Erst nach 30 min Anoxie tritt eine Erhöhung des Sauerstoffverbrauches ein; nach 60 min Anoxie läßt sich ebenfalls eine Hemmung feststellen.

  4. 4.

    In bicarbonatarmer Ringerlösung ohne exogenes Substrat und mit Glucose oder Pyruvatzusatz findet sich nach den verschiedenen Anoxieperiodennur eineHemmung der Sauerstoffaufnahme.

  5. 5.

    Hypoxie in vitro vermindert in bicarbonatarmer Ringerlösung mit und ohne Substrat die Atmung der Leber. Während der auf l stündige Hypoxie folgenden Atmung in Luft steigt der Sauerstoffverbrauch in substratfreier Lösung etwas an, bleibt aber in den übrigen Salzlösungen unverändert.

  6. 6.

    Das eigentümliche Verhalten der Atmung in Krebs-Bicarbonat-Ringerlösung kann durch eineKompetition zwischen endogenem und exogenem Kohlenhydrat verständlich gemacht werden. Ferner muß als Folge der Anoxie eineFreisetzung von anorganischem Phosphat eingetreten sein. Der Einfluß des exogenen Zuckers setzt einePermeabilitätserhöhung voraus; die Umkehr von Steigerung der Atmung zu Hemmung macht die Annahme einerFermentinaktivierung und einesendogenen Substratverlustes notwendig. Die Rolle derSauerstoffspannung und derBicarbonatkonzentration als weiterer Bedingungen für das reaktive Verhalten der Gewebsatmung werden diskutiert.

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Schon in unserer Untersuchung über Erholungsatmung nach Hypoxie (Benda, Locker u.Rissel, 1954) haben wir die Vermutung geäußert, daß die vonKaunitz u.Selzer (1938) beobachteten, als „oxygen-debt‘ gedeuteten Anstiege im Verlaufe der individuellen Atmungskurven durch methodisch bedingte Fehler hervorgerufen worden wären. Eine Bekräftigung für diese Ansicht stellt die auch nach in vitro-Anoxie beobachtete Regelmäßigkeit der individuellen Kurvenabläufe dar. Die Frage der Gältigkeit des Begriffes „oxygen-debt‘ soll an anderer Stelle diskutiert werden.

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Locker, A. Reaktive Veränderungen der Gewebsatmung nach Anoxie und Hypoxie in vitro. Z. Gesamte Exp. Med. 126, 288–297 (1955). https://doi.org/10.1007/BF02049240

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