Zusammenfassung
Lebensfrische, eupnoische Kinder beginnen spätestens 1 1/2 min post natum spontan zu atmen (Mittelwert 30 sec). Während dieser Zeit fällt die Sauerstoffspannung im Nabelschnurvenenblut um durchschnittlich 11,5 mm Hg, der Kohlensäuredruck steigt an um 1,4 mm Hg und die Wasserstoff-Ionenkonzentration um 0,012. Diese Veränderungen genügen beim Feten wie beim Erwachsenen im allgemeinen zu einer deutlichen Steigerung der Atembewegungen. Wir glauben daher, daß die über die Chemoreceptoren verlaufenden Impulse an der Auslösung des ersten Atemzuges nach der Geburt maßgeblich beteiligt sind. Dafür sprechen auch Beobachtungen bei Sauerstoffmangel und Sauerstoffüberangebot des Neugeborenen.
In der Nabelarterie sind bis zum Atembeginn gleichsinnige Veränderungen der Blutgase nachweisbar. Nach Einsetzen der Lungenatmung bis zum Kollaps der Nabelschnurgefäße wird das Blut in der Nabelvene kontinuierlich sauerstoffärmer, kohlendioxydreicher und acidotischer. In der Nabelarterie dagegen kann der Sauerstoffdruck leicht ansteigen, wenn der Verschluß der nicht persistierenden fetalen Kreislaufwege schon frühzeitig erfolgt. Der Anstieg des Sauerstoffdruckes in den Nabelarterien ist wahrscheinlich der adäquate Reiz für die aktive Konstriktion dieser Gefäße.
Die prinzipiell möglichen Veränderungen der Blutgase in den Nabelschnurgefäßen werden an Hand eines Schemas dargestellt.
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Die Untersuchungen wurden mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt.
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Wulf, H. Das Verhalten der Atemgase in den Nabelschnurgefäßen nach der Geburt. Z. Gesamte Exp. Med. 132, 136–148 (1959). https://doi.org/10.1007/BF02048820
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