Zum Wirkungsmechanismus des Strahlenschutzes durch Olivenöl

Zusammenfassung

• 1. Als Beitrag zur Aufklärung des Wirkungsmechanismus des Strahlenschutzes von Olivenöl wurde dessen Einfluß auf Gesamtstoffwechsel, Körpertemperatur und Gewebsatmung an männlichen Mäusen zweier Gewichtsgruppen (über verschiedene Zeiträume) untersucht.

• 2. An leichten Mäusen (Ausgangsgewicht 15 g) ruft die Dosis 1,0 cm³/ 20 g eine bis 3 Wochen dauernde Herabsetzung des Gesamtstoffwechsels hervor. Die Körpertemperatur wird nur unmittelbar nach der Injektion (im Beobachtungszeitraum von 2 Std) herabgesetzt, während welcher Zeit auch der Gesamt-O₂-Verbrauch zunächst schnell abfällt und später wieder ansteigt. Bei schweren Tieren (um 25 g) ist eine Stoffwechselwirkung (im Zeitraum von 1 Woche) nicht feststellbar.

• 3. Die Gewebsatmung von Leber, Milz und anderen Geweben wird nach Olivenöl in vivo für die Dauer von 7 Tagen nicht gesichert verändert.

• 4. Nach Bestrahlung von Mäusen mit 800 r wird (innerhalb einer Woche) am Gesamtstoffwechsel und an der Körpertemperatur keine Veränderung beobachtet. Bei 1 Tag vor der Bestrahlung mit 1,0 cm³/20 g Olivenöl vorbehandelten Tieren findet sich etwa die gleiche Stoffwechselhemmung wie bei unbestrahlten Tieren, später auch eine Senkung der Körpertemperatur.

• 5. Bei leichten Mäusen übt Paraffinöl in der Dosis von einmal 1,0 cm³/ 20 g im Zeitraum von 7 Tagen die gleiche Wirkung auf den Gesamt-O₂-Verbrauch wie Olivenöl aus.

• 6. Neben der Bestätigung eines schwachen Strahlenschutzeffektes von Olivenöl bei 800 r wird auch ein Schutzeffekt von Paraffinöl festgestellt.