Untersuchungen mit³²P am Lymphatischen System

Zusammenfassung

Es wurde versucht, mit³²P-markierten Zellen den Weg der aus den lymphopoetischen Organen ausgeschütteten Lymphocyten im Organismus zu verfolgen. Es zeigte sich, daß aus dem ductus thoracicus gewonnene, mit³²P als Indicator versehene und intravenös reinjizierte Lymphocyten innerhalb kurzer Zeit — die Masse nach 10–15 min — aus dem zirkulierenden Blut eliminiert werden.

Nach Injektion der markierten Lymphocyten laufen 2 Vorgänge nebeneinander ab: 1. die Eliminierung der zugeführten Zellen und 2. die durch den Reiz der Injektion ausgelösten Blutbildveränderungen im Empfängerblut, wie sie ähnlich durch eine Vielzahl spezifischer und unspezifischer Reize ausgelöst werden können.

Niemals läßt sich durch eine Transfusion von Leukocyten eine Erhöhung der Leukocytenzahl des Blutes erzielen.

Die Masse der intravenös injizierten markierten Lymphocyten wird, wie durch Untersuchung mit³²P quantitativ nachgewiesen werden konnte, von der Lunge abgefangen und allmählich — vermutlich in Form von Abbauprodukten — zur Leber und Milz verlagert. Es konnte wahrscheinlich gemacht werden, daß es sich bei dieser Eliminationsleistung der Lunge um eine spezifische Funktion dieses Organs handelt. Das Schicksal der markierten Lymphocyten entspricht grundsätzlich demjenigen aller anderen (auch unvorbehandelten) intravenös transfundierten oder durch bestimmte pathologische Vorgänge intravasal geschädigten weißen Blutkörperchen.