Zusammenfassung
Es wird über einen Fall berichtet, bei dem neben psychomotorischen und myostatischen Störungen als hervorstechendste Krankheitserscheinung eineisolierte Apraxie des linken Beines imponierte, als deren pathologisch-anatomisches Substrat die autoptisch festgestellte Zerstörung der Balkenfasern durch einen Tumor der rechten Großhirnhemisphäre angenommen wird.
Für die linksseitige Apraxie des Beines beim Rechtshänder ist demnach die gleiche Entstehungsweise geltend zu machen wie für die isolierte Apraxie der linken Hand (Balkenapraxie).
Der Umstand, daß die beobachtete isolierte Apraxie des linken Beines nur kurzdauernd anhielt und durch eine Parese überdeckt wurde, gibt Veranlassung darauf hinzuweisen, daß dieses Symptom übersehen werden kann, wenn nicht in einer Phase des Krankheitsprozesses untersucht wird, in welchem dieses Symptom nachweisbar ist. Es ergibt sich demnach die Notwendigkeit bei einseitigen Hemisphärenprozessen auch auf Apraxie der unteren Gliedmaßen besonders zu achten.
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Falkenberg, K. Über isolierte Apraxie des linken Beines. Archiv f. Psychiatrie 114, 58–67 (1941). https://doi.org/10.1007/BF02047255
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