Zusammenfassung
Die Autoren verwendeten die Ultrafiltration durch Kollodiummembranen von gemessener Porenweite und die Papierelektrophorese der Ultrafiltratproteine zur Erforschung der pathologischen Serumproteine in 5 Fällen von Myelom und 3 Fällen von Makroglobulinämie Waldenström. Neben der Serumultrafiltration wurden in einem Fall die Ultrafiltrationsversuche auch mit isoliertem Makroglobulin, in einem anderen mit demBence-Jones-Uroprotein durchgeführt. Zur Differenzierung dieser Eiweißkörper wurden hauptsächlich Membranen mit einer Porenweite von 17–55 mμ gebraucht.
Proteinogramme von Ultrafiltraten, welche keine Paraproteine enthielten, ähnelten den Ultrafiltraten von Normalseren, wie dies auch beim Eiweißbilde der nephrotischen Proteinurie der Fall ist. Ultrafiltratproteinogramme mit paraproteinämischer Fraktion imitierten das Bild einer Paraproteinurie, verbunden mit einer nephrotischen Proteinurie.
Bei 2 von 3 Makroglobulinämiefällen waren die paraproteinämischen Fraktionen erst durch Membranfilter mit um ca. 25 mμ höherer Porengröße als ähnliche Fraktionen von 5 untersuchten Myelomseren filtrierbar. Im dritten Falle waren die Versuche wegen frühzeitiger Filterblockade durch Paraproteine ergebnislos.
Das aus einem der Seren gewonnene isolierte und resuspendierte Makroglobulin trat durch das Membranfilter erst bei einer viel höheren Porengröße von ca. 200 mμ durch, wogegen im Nativserum dasselbe Makroglobulin, das die gesamte paraproteinämische Fraktion bildete, bereits bei einer Porositätsstufe von ca. 46 mμ die Membranen passierte.
In der Diskussion wurde die Frage der vorzeitigen Filterblockade durch Paraproteinaggregate behandelt und ferner kritisch die evtl. Untersuchungsmöglichkeiten mit dieser Methode zur Differenzierung von paraproteinämischen Seren erörtert.
Unter geeigneten Ultrafiltrationsbedingungen war in einem Myelomfalle die Möglichkeit gegeben, die Spaltung der im Serum homogenen Paraproteine bei der Elektrophorese der Ultrafiltratproteine zu beobachten.
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Abschließend sei nochmals den Herren Prof. V.Uher (Brno), Prof. F.Herčík (Brno) und Prof. J.Kabelík (Olomouc) für ihre kritischen Bemerkungen und wertvollen Ratschläge herzlichst gedankt. Herrn Chefarzt Dr. A.Uchytil (Brno) danken wir für wohlwollendes Durchsehen des Manuskriptes.
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Wiedermann, D., Šmarda, J. & Wiedermann, B. Die Papierelektrophorese der Ultrafiltratproteine von Myelom- und Makroglobulinämieseren. Z. Gesamte Exp. Med. 129, 286–297 (1957). https://doi.org/10.1007/BF02047247
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