Zusammenfassung
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1.
Nach einem Hinweis auf Allergie als Regulationsvorgang werden die wesentlichen klinischen Zustandsbilder, denen ein allergischer Entstehungsmechanismus zugrunde liegen kann, aufgezählt.
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2.
Der allergische Grundvorgang wurde in seiner Bedeutung fÜr die Schädigung des Knochenmarks am Grundexperiment des Arthus-Phänomens studiert. Die angewandte Methodik wird dargelegt und die Ergehnisse mitgeteilt.
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3.
Diese Ergebnisse sind: An sensibilisierten Kaninchen werden nach Reinjektion mit dem Antigen in das Knochenmark ausgedehnte Zellschädigungen der verschiedensten Grade gefunden. Die gleichen Befunde werden, allerdings in geringerer Schwere, am Knochenmark des sensibilisierten Menschen erhoben. Damit wurde die Absicht, eine gezielte anaphylaktische Knochenmarksschädigung auf experimentellem Wege zu erzeugen, erreicht.
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4.
Es zeigt sich, daß die so gewonnenen Knochenmarksbilder jenen Befunden ähneln, die bei schweren akuten Knochenmarksschädigungen in der Klinik beobachtet werden.
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5.
Es wird die Vermutung ausgesprochen, daß man es bei solchen Vorgängen gewissermaßen mit Primärreaktionen zu tun hat, bei denen Übergeordnete Regulationsmechanismen in den Hintergrund treten. Diese letzten dÜrften dagegen entscheidend das Bild der chronisch proliferativen Reaktionen des RHS beherrschen, denen dennoch ein endoallergischer Mechanismus als Kernvorgang zugrunde liegt.
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Herrn Dr. H.Pilz und Fräulein C.Nostiz sind wir fÜr ihre Mithilfe bei den experimentellen Untersuchungen zu Dank verpflichtet.
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Petrides, P., Schmengler, F.E. Über die Bedeutung der allergischen Schädigung fÜr Klinik und Pathologie hämatologischer Erkrankungen. Z. Gesamte Exp. Med. 117, 297–311 (1951). https://doi.org/10.1007/BF02046673
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02046673