Zusammenfassung
Durch die subcutane Verabreichung kleiner Colchicindosen an weiße Mäuse, es wurden an 3–4 aufeinanderfolgenden Tagen je 12γ injiziert, gelingt es schwere leukämoide Veränderungen hervorzurufen. Es werden Leukocytenhöchstwerte von 257 000 bei einer absoluten Granulocytenzahl von 226100 beobachtet. Das Knochenmark ist in ein myeloeytäres-metamyelocytäres Mark umgewandelt. Destruktive Markveränderungen fehlen.
In der Leber zeigen sich neben schweren parenchymatösen Degenerationsprozessen ausgedehnte Zellinfiltrate, die zahlreiche Granulocyten enthalten und keinen Zusammenhang mit den Nekrosen erkennen lassen.
Die Frage, ob es sich um eine reaktive Anhäufung von Leukocyten oder um eine echte Metaplasie handelt, können wir nach der Zahl unserer Beobachtungen nicht entscheiden.
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Widmann, H. Die Erzeugung leukämoider Veränderungen durch Colchicin bei der weißen Maus. Z. Gesamte Exp. Med. 117, 227–236 (1951). https://doi.org/10.1007/BF02046665
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