Untersuchungen zum Harnstoff-Stoffwechsel beim gastrointestinalen Syndrom nach Ganzkörperbestrahlung

Summary

Urea metabolism was investigated in mice which had been subjected to a whole-body irradiation with doses causing the gastrointestinal syndrome (3000 R). Urea¹⁴C was injected intraperitoneally and CO₂ collected. The distribution of the radioactivity in the tissues was also followed. The data indicate that urea degradation diminishes in starvation and even more after irradiation. The distribution of activity in tissue and its turnover suggest a more rapid excretion of urea from the first until the third day after exposure, persumably as a consequence of the polyuria. Excretion of urea diminishes, however, and tissue concentration rises shortly before the animals die.

Zusammenfassung

Der Stoffwechsel von Harnstoff wurde in Mäusen nach einer Ganzkörperbestrahlung mit Dosen, die zum gastrointestinalen Syndrom führen (3000 R), untersucht. Zu diesem Zweck wurde den Tieren intraperitoneal 5 μCi¹⁴C-markierten Harnstoffs injiziert und das gebildete radioaktive CO₂ über verschiedene Zeiten gesammelt. Die Verteilung der Radioaktivität im Gewebe wurde gleichfalls bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, daß der Harnstoffabbau im Hunger, und weit mehr noch nach Bestrahlung, vermindert ist. Die Verteilung der Radioaktivität im Gewebe und ihre Abnahme deutet darauf hin, daß vom 1.–3. Tag nach Bestrahlung Harnstoff schneller und vermehrt ausgeschieden wird. Dies ist vermutlich eine Folge der Polyurie zu dieser Zeit. Erst bei moribunden Tieren nimmt die Ausscheidung des Harnstoffs ab und seine Konzentration im Gewebe zu.