Zusammenfassung
Verfasser haben untersucht, ob die bei Hunden nach BZ-55-Verabfolgung zustande kommende Frequenzverminderung und Verlängerung der QTc-Intervalle durch medikamentöse oder operative Ausschaltung des N. vagus beeinflußbar ist.
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1.
Die auf die Wirkung des BZ-55 in Erscheinung tretende Bradykardie wird durch beiderseitige Durchschneidung der Halsvagi aufgehoben und es kommt zu der für die Vagotomie charakteristischen Tachykardie.
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2.
Die nach der Vagotomie beobachtete Tachykardie wird durch das 1/2–24 Std nach dem Eingriff gegebene BZ-55 vorübergehend gemäßigt. Das gleiche ist der Fall bei simultaner Verabreichung von Atropin und BZ-55.
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3.
Die Verlängerung der QTc-Intervalle kommt auch infolge des durch die Vagotomie verursachten Sympathicusübergewichtes zustande und kann durch BZ-55 noch weiter gesteigert werden.
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4.
Nach intravenöser Einverleibung von BZ-55 wurde sowohl bei intakten als auch bei vagotomierten Hunden häufig eine Inversion der T-Welle beobachtet.
Die geschilderten Beobachtungen lassen vermuten, daß die frequenzvermindernde Wirkung des BZ-55 vorwiegend infolge des Vagusübergewichtes zustandekommt. Ein direkter Effekt des BZ-55 auf den Herzmuskel ist ebenfalls wahrscheinlich.
Literatur
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Die Untersuchungen wurden teils mit dem Injektionspräparat Nadisan (Boehringer) und teils mit der uns von der Fabrik Chinoin zur Verfügung gestellten Substanz BZ-55 vorgenommen. Für die uns überlassenen Präparate sprechen wir den Herstellerfirmen auch an dieser Stelle unseren besten Dank aus.
Für ihre wertvolle Hilfe bei der Durchführung der Blutzucker- und Serum-K-Bestimmungen sind wir den technischen AssistentinnenElisabeth Joó undViola Gardián zu Dank verpflichtet.
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Tiszai, A., Szücs, S. & Csapó, G. Die neurale Beeinflussung der EKG-Veränderungen unter der Wirkung von BZ-55. Z. Gesamte Exp. Med. 133, 9–17 (1960). https://doi.org/10.1007/BF02045805
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