Zusammenfassung
Mittels Papierelektrophorese in feuchter Kammer wird gezeigt, daß Bromsulphalein eine Eigenwanderung im elektrischen Feld zeigt, die etwa doppelt so schnell zu sein scheint, wie die des Serumalbumins. Beim Durchwandern durch ein in Auftrennung befindliches Serum wird ein beträchtlicher Teil des Farbstoffs vom Serumalbumin zurückgehalten und anodisch transportiert. Vorher in vitro gefärbte Seren weisen nach elektrophoretischer Trennung der Fraktionen zwei deutlich abgrenzbare Farbabschnitte auf, einen albumingebundenen und einen frei zur Anode vorauswandernden Anteil. Bei hochpathologischen Seren, wie solchen von Nephrosen, Plasmocytomen, Lebercirrhosen ist bei gleicher Farbstoffkonzentration der albumingebundene Anteil wesentlich geringer als bei Normalseren. Es besteht ein direkt proportionales Verhältnis zum Albumingehalt der Seren. Mittels präparativer elektrophoretischer Methodik werden diese Beziehungen quantitativ untersucht. Es dürften sich daraus Rückschlüsse für die Bewertung des Bromsulphaleintestes ergeben. Dieser scheint unter bestimmten Umständen durch extrahepatische Faktoren störbar zu sein. Es empfiehlt sich, in fraglichen Fällen das Serumeiweißspektrum der Bromsulphaleinprobe an die Seite zu stellen.
Literatur
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Pezold, F.A. Über die Bindung von Phenoltetrabromphthalein-dinatriumsulfonat an Humanserum im Hinblick auf den „Bromsulphaleintest“. Z. Gesamte Exp. Med. 121, 600–613 (1953). https://doi.org/10.1007/BF02045679
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