Zusammenfassung
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1.
Es wird über das histologische Bild der Nierenveränderungen nach intravenöser Salyrganinjektion in einer maximal diuretisch wirkenden Dosis von 6 mg/kg KG beim Kaninchen berichtet.
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2.
Zur cytologischen Beurteilung der am tubulären Apparat auftretenden Schädigungen erweisen sich Sanfelice-Fixierung und Alcianblau-Phloxinfärbung am geeignetsten.
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3.
Die Lokalisation der Hauptschädigungen befindet sich in der Pars recta und Pars contorta des Hauptstückes. Fast alle Zellstrukturen sind geschädigt: Kernpyknosen, Veränderungen an den Mitochondrien, Vacuolenbildung usw. Zum Teil handelt es sich neben den ausgesprochenen Zellnekrosen um irreversible Schädigungen.
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4.
Aus den Versuchen geht hervor, daß maximal diuretisch wirkende Salyrgandosen am Kaninchen schwere, zum Teil irreversible Schädigungen im tubulären Apparat der Niere zur Folge haben.
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Für die freundliche Herstellung der Mikroaufnahmen möchte ich Herrn Dr. med. P.Huber, Techn. Assistent am Pharmakologischen Institut der Universität Zürich, bestens danken.
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Dejung, K. Beitrag zur Histologie des Salyrganschadens an der Kaninchenniere. Z. Gesamte Exp. Med. 137, 196–210 (1963). https://doi.org/10.1007/BF02045652
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