Der Einfluß von Cortison auf Proliferation und Stoffwechsel des Bindegewebes bei der experimentellen Lebercirrhose

Summary

• 1. In the experimental thioacetamide-cirrhosis after injection of radioactive sulfate the acid mucopolysaccharides of the liver are fractionated by three different methods. — There ist no significant influence of cortisone on the chromatographic elution pattern of the sulfated mucopolysaccharides in the normal as well as in the cirrhotic liver.

• 2. The influence of a long term treatment with cortisone is studied on the carbon tetrachloride cirrhosis and the thioacetamide cirrhosis. Cortisone cannot inhibit the development of a cirrhosis. The parenchymal cells show a higher degree of damage with an additional cortisone treatment. The mortality of the treated animals is higher.

Zusammenfassung

• 1. Bei der experimentellen Thioacetamidcirrhose der Ratte werden nach Gabe von radioaktivem Sulfat die sauren Mucopolysaccharide der Leber chromatographisch nach drei verschiedenen Verfahren aufgetrennt. Die Elutionsmuster ergeben sowohl bei gesunder als auch cirrhotischer Leber ähnliche Bilder, ein Einfluß einer Cortisongabe gleichzeitig mit der Sulfatgabe auf das Elutionsmuster ist nicht erkennbar.

• 2. An der Tetrachlorkohlenstoff- und der Thioacetamid-Cirrhose der Ratte werden die Wirkungen einer Langzeitbehandlung mit Cortison in einer Dosierung von 0,12 mg Prednisolonacetat, zweimal wöchentlich subcutan verabfolgt, morphologisch untersucht. Eine Cortisonbehandlung kann die Entstehung dieser experimentellen Lebercirrhosen nicht verhindern. Die Schädigungszeichen an den Leberparenchymzellen (kleintropflge Verfettung und Vacuolisierung, Kernalteration) nehmen sogar deutlich zu. Die Mortalität der behandelten Tiere ist gegenüber der der unbehandelten deutlich erhöht.