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Über die elektrencephalographischen Veränderungen beim experimentellen Krampfanfall durch Cardiazol-Teilinjektionen

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Im EEG des Menschen mit sicheren Zeichen gesteigerter zentralnervöser Erregbarkeit fanden sich nachSchütz undMüller 14,15 häufig amplitudengroβe α-Wellengruppen. Zur Sicherung dieses elektrencephalographischen Befundes wurde am Kaninchen durch Verteilung der Cardiazolkrampfdosis (50 mg/kg) auf mehrere Teilinjektionen von je 6 mg/kg die Entwicklung des experimentell erzeugten Krampfes verfolgt. Das Kaninchen verfügt bei völliger Bewegungsfreiheit und im Wachzustand über einen regelmäßigen 7-Hz-Grundrhythmus, der den α-Wellen ähnlich ist und darum als Vergleich herangezogen werden konnte. 3–4 min nach der 1. Injektion kam es zu einer Grundrhythmusaktivierung mit Frequenzwechsel, wobei die Frequenz jedoch stets im normalen Schwankungsbereich des Grundrhythmus zwischen 5–7 Hz liegt. Im 2. Stadium kamen auch im Tierversuch die amplitudengroβen Wellen-gruppen des Grundrhythmus zur Ableitung, die mit sicherem Zeichen gesteigerter Erregbarkeit einhergingen. Nach weiteren Injektionen werden die Gruppen häufiger, außerdem kommen einzelstehende, schlanke, rasche hohe Wellen eingestreut in diesem aktiven EEG vor. Dieses elektrencephalographische Bild konnte mittels Hess-Elektroden auch subcortical erhalten werden. Im EEG des Kaninchens kommt nach weiterer Cardiazolzufuhr das bekannte tonische Stadium zur Registrierung. Zu diesem Zeitpunkt wird das EEG von Gruppen sehr hoher regelmäßiger Wellen mit gutem Synchronismus beherrscht, deren Frequenz ebenfalls noch im normalen Schwankungsbereich der Grundrhythmusfrequenz liegt. Im Anschluß daran findet man Gruppen träger Wellen eingestreut, die den Übergang in das klonische Stadium anzeigen, das durch spike-Salven gekennzeichnet ist. Spikes von einer bestimmten Amplitudengröße an gehen mit peripher feststellbaren Kloni einher. Die durch Cardiazolteilinjektionen erzeugten Veränderungen können auch am gleichen Tier reproduziert werden, sie klingen nach Absetzen der Cardiazolzufuhr in umgekehrter Reihenfolge wieder ab.

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Müller, H.W. Über die elektrencephalographischen Veränderungen beim experimentellen Krampfanfall durch Cardiazol-Teilinjektionen. Z. Gesamte Exp. Med. 116, 318–326 (1950). https://doi.org/10.1007/BF02044401

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