Zusammenfassung
Auf Grund eines Falles aus der Praxis wurden die mit der Herstellung von Essigsäure aus Essigsäureanhydrid zusammenhängenden chemischen und lebensmittelchemischen Fragen untersucht. Insbesondere wurde die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Umsetzung von Essigsäureanhydrid mit Wasser unter verschiedenen Bedingungen geprüft. Es wurde festgestellt, daß beim Arbeiten auf 100% ige Säure einige Monate, beim Arbeiten auf wäßrige Säuren eine Reihe von Tagen oder Stunden verstreichen können, ehe das Essigsäureanhydrid praktisch verschwunden ist.
Die Umsetzung des Essigsäureanhydrids mit Wasser zu Essigsäure läßt sich einem bestimmten Reaktionstypus nicht zuordnen und gehorcht nicht ganz den Gesetzmäßigkeiten der Reaktionen 2. Ordnung. Sie verläuft vielmehr stets im Anfang langsamer, zum Schluß schneller als diese.
Außer auf die Möglichkeit des Auftauchens Essigsäureanhydrid enthaltender Essigsäure im Lebensmittelverkehr wird auf die Gefahr hingewiesen, daß derartig hergestellte Essigsäure Verunreinigungen enthalten kann, die teils aus dem verwendeten Essigsäureanhydrid stammen, teils bei dessen Verseifung in die Essigsäure hineingelangen können.
Die Rechtsgrundlager, für die Beurteilung von Essigsäure aus Essigsäureanhydrid werden kurz besprochen.
Es wird eine Methode zur Bestimmung von Essigsäureanhydrid in Essigsäure mittels m-Nitranilin mitgeteilt, welche leicht durchführbar ist und gegenüber bisher in der Literatur beschriebenen Methoden andere erhebliche Vorteile aufweist.
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Lindemann, E. Über die Herstellung von Essigsäure aus Essigsäureanhydrid. Z Lebensm Unters Forch 92, 85–94 (1951). https://doi.org/10.1007/BF02033275
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