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Die Rauchergewohnheiten der Studentenschaft der Universität Basel

  • Allgemeine Hygiene
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Zeitschrift für Präventivmedizin

Zusammenfassung

Auf Grund einer Umfrage, die in den Jahren 1955–57 an der Medizinischen Universitäts-Poliklinik Basel durchgeführt wurde, werden die Rauchergewohnheiten von 1015 jungen Erwachsenen: 848 Studenten und 167 Studentinnen der Universität Basel untersucht.

Dabei werden statistisch dargelegt: der jetzige und maximale (d. h. der während mindestens 1 Jahr bestandene) tägliche Tabakkonsum mit Unterteilung in fünf Raucherkategorien je nach Intensität des Rauchens, die Kategorie der Nichtraucher, die Rauchergewohnheiten in den einzelnen Altersstufen, der Tabakkonsum der Studenten nach Fakultäten, die Art des Rauchmaterials, das Inhalieren, der Filtergebrauch, die Ausnutzung des Tabaks, der Beginn des Rauchens, der jetzige durchschnittliche Tabaktageskonsum in Zigaretteneinheiten. — Anschließend werden auf Grund ähnlicher Erhebungen in der Schweiz und in anderen Ländern Vergleiche mit dem Tabakkonsum Jugendlicher im Alter zwischen 15 und 34 Jahren gezogen.

Von den Ergebnissen seien erwähnt: 55% aller Studenten und 27% aller Studentinnen sind heute Gewohnheitsraucher. Starke Raucher (10 Zigaretten oder mehr täglich) sind 28,4% der männlichen und nur 3% der weiblichen Studierenden. Im Verlauf der einzelnen Altersstufen von 18–34 Jahren nimmt die Zahl der leichten Raucher stetig ab, die der Nichtraucher leicht von 49% auf 38%, während die starken Raucher sukzessive ansteigen von 5% auf 48%. Von den verschiedenen Tabakprodukten rauchen bei den Studenten 90% Zigaretten, 28% Pfeifen. Knapp drei Viertel der Studenten und alle Studentinnen sind reine Zigarettenraucher. Innerhalb der einzelnen Fakultäten sind deutliche Unterschiede in den Raucherprozentzahlen zu verzeichnen, indem die Studenten der medizinischen und juristischen Fakultät bedeutend mehr Raucher als die übrigen aufweisen, am wenigsten die der theologischen Fakultät. — Ganz starke Raucher (über 35 Zigaretten täglich) sind bei den Studenten selten anzutreffen (3–5%). 64% der Studenten und 43% der Studentinnen inhalieren den Tabakrauch. 65% der Studenten und 86% der Studentinnen gebrauchen Filter. Rund die Hälfte der Studenten raucht bis drei Viertel, die andere Hälfte bis zum Endstück, und nur 1% nützt das Rauchmaterial nur zur Hälfte aus. Der durchschnittliche Tabaktageskonsum beträgt bei den rauchenden Studenten 10 Zigaretteneinheiten, bei den rauchenden Studentinnen knapp 5 Zigaretten. Die Gesamtmenge Tabak, die von der gesamten Studentenschaft der Universität Basel geraucht wird, dürfte etwa 10 kg Tabak pro Tag betragen (10 000 Zigaretteneinheiten täglich).

Der Vergleich mit den Erhebungen über den Tabakkonsum bei Jugendlichen in anderen Berufs- und Bevölkerungsgruppen der Schweiz zeigt, daß in bezug auf das Verhältnis von Rauchern zu Nichtrauchern ziemliche Unterschiede bestehen, mit höherem Konsum bei Fabrikarbeitern und Poliklinikbesuchern, niedrigerem bei Studenten und der Landbevölkerung. Auch für 5 Länder mit ähnlichen Erhebungen über die Rauchergewohnheiten der Bevölkerung ergibt sich ein ständiger Anstieg des Tabakkonsums bis zum 30. oder 34. Altersjahr. Die einzelnen Prozentzahlen sind in einer Tabelle zu besserem Vergleich dargestellt, doch macht die verschiedene Definition der Nichtraucher die Vergleiche schwierig.

Summary

Report on inquiries 1955–1957 at the Medizinische Poliklinik Basel about smoking habits in 1015 young adults, 848 male and 167 female students of the University. The statistics give: the present daily tobacco consumption and the highest within one year, devided in 5 categories of smoking intensity, the group of non smokers, the habit of smoking in various stages of age, the tobacco consumption in students of the different faculties, the kind of smoking material, inhaling, use of filter, utilizing tobacco, begin of smoking, average of tobacco consumption in cigarette units.

The results show: 55% in all male and 27% in all female students are habitual smokers. Strong smokers (10 cigarettes and more daily) are 28% in male and only 3% in female students. During the different stages of years from 18–34 years the number of light smokers declines constantly, in a slighter degree also the percentage of non smokers (from 49 to 38%), whereas the number of strong smokers increase from 5 to 48%. Of the various tobacco products the students smoke in 90% cigarettes, in 28% pipes. About three quarters of the male students and all of the female are entirely cigarette smokers. Within the faculties are distinct differences in the number of smokers: medical students and students of law smoke more than the others, theological students show the lowest rate. Very strong smokers (more than 35 cigarettes each day) are not often found among the students (3–5%). 64% in male and 43% in female students are inhalling the tobacco smoke. 65% in male and 86% in female students use filters. About half the students smoke three quarters of the tobacco product, the other half up to the end and 1% utilize only the half of smoking material. The average of the daily tobacco consumption in smoking male students comes to 10 cigarette units, in female scarcely to 5. The whole quantity of tobacco smoked by the students of the University at Basle amounts to 10 kg daily (10 000 cigarette units each day).

A comparison with the inquiries about tobacco consumption among young people of other professional or population groups in Switzerland shows considerable differences in the relation between smokers and non smokers, a higher consumption in factory workmen and patients of the Poliklinik, a lower in students and rural population. In 5 other countries with similar inquiries about smoking habits a permanent ascendence of tobacco consumption up to the age of 30 or 34 years is also recorded. The various percentages are given in a table for better comparison.

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Herrn Prof. Dr. A. Werthemann, Rektor der Universität Basel, zum 60. Geburtstag gewidmet.

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Gsell, O., Wyß, B. Die Rauchergewohnheiten der Studentenschaft der Universität Basel. Z. Präventivmed 3, 221–237 (1958). https://doi.org/10.1007/BF02031494

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02031494

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