Der einfluß der temperatur auf oocytenentwicklung und eiablage bei dem interstitiellen archiannelidenTrilobodrilus axi

Abstract

The interstitial archiannelidTrilobodrilus axi Westheide 1967 inhabits sandy beaches of the Island of Sylt (North Sea). Spawning occurs from May to July, approximately. Development of oocytes and oviposition occur as soon as the water temperature has risen above 5 °C. In rearing experiments, the influence of temperature on maturation and release of gametes was studied in the female. Animals were collected in winter and reared at temperatures between 3° and 15°C. Within this range, development of oocytes and shedding of eggs were accelerated progressively with increasing test temperatures. Successful reproduction occurred only at temperatures above a critical level (between 3° and 6 °C). It was possible to shift the time of spawning by several months under experimental conditions; this suggests that, in the field, spawning is mainly controlled by temperature. The results indicate thatTrilobodrilus axi is probably a boreo-mediterranean species.

Zusammenfassung

• 1. Der aus Sandstränden der Insel Sylt beschriebene ArchiannelideTrilobodrilus axi Westheide 1967 hat nach früheren Untersuchungen im Freiland eine auf die Monate Mai bis Juli beschränkte Fortpflanzungsperiode. Eireifung und Eiablage erfolgen erst, wenn eine Wassertemperatur von etwa 5 °C überschritten ist.

• 2. Durch Hälterungsversuche wird—zunächst für das weibliche Geschlecht—die Bedeutung der Temperatur für die Ausreifung und die Abgabe der Geschlechtsprodukte geklärt. Im Winter aus dem Freiland eingetragene und bei verschiedener Temperatur gehaltene Weibchen lassen zwischen 3° und 15 °C um so rascher heranreifende Oocyten erkennen, je höher die gewählte Temperatur ist. Die Ablage der Eier ist in der gleichen Weise beschleunigt. Die Versuche wurden in zwei aufeinanderfolgenden Jahren durchgeführt; die Ergebnisse beider Serien stimmen weitgehend überein.

• 3. Die Fortpflanzungsperiode vonT. axi läßt sich —jedenfalls soweit Oocytenreifung und Eiablage betroffen sind—in weiten Grenzen verschieben. Sie dürfte also weitgehend von der Temperatur beein-flußt sein.

• 4. Für die Sylter Population vonT. axi scheint die Mindesttemperatur, die für die Ausreifung der Oocyten und die Ablage der Eier erforderlich ist, etwas oberhalb von 3 °C zu liegen.

• 5. Die Ergebnisse werden mit ähnlichen Versuchen anCrassostrea virginica undVenus mercenaria verglichen.

• 6. Die Befunde lassen vermuten, daß es sich beiT. axi um eine mediterran-boreale Art handelt.