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Versuche einer Abortivbehandlung der Bubonen

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Literatur

  1. Dass diese kleinen, scharf begrenzten Aushöhlungen auf der Beschaffenheit der cultivirten Substanz beruhend waren, betrachte ich als gewiss, denn bei der Cultur von z. B. Staphylococcen, entwickelten sie sich im Serum auf ganz dieselbe Weise wie in Agar-Agar oder in Fleischpeptongelatine, d. h. ohne Verflüssigung. Bei Versuchen mit der abgekühlten, kurz vorher glühend gewesenen Platinöse wurde nur der mechanisch gemachte Einstich wahrgenommen, welcher, so lange er auch beobachtet werden mochte, stets vollständig unverändert blieb.

  2. Zu dieser Zeit waren weiche Schanker und Bubonen in Stockholm ziemlich selten, so dass ich damals keine Gelegenheit erhielt, den Buboneneiter einer bacteriellen Untersuchung zu unterwerfen. Leider habe ich auch jetzt keine derartigen Forschungen zur Ausführung bringen können. Seit dem letztverflossenen August haben die weichen Schanker hierselbst wieder zugenommen und mit ihnen auch die Bubonen. Mein früherer Gedanke ist dadurch wieder geweckt worden, und ich habe nun meine Versuche mit der Abortivbehandlung der Bubonen wieder aufgenommen.

  3. Selbstverständlich ist es von grösster Bedeutung, dass man sich davon überzeugt, ob die Inoculationsgeschwüre auch wirkliche Schanker sind, denn wie wir wissen, können wir bei der Inoculation von Secret von anderen kleinen Pusteln und Ulcerationen ebenfalls Inoculationsgeschwüre erhalten, welche sich in einer oder mehreren Generationen reproduciren lassen. So habe ich mittelst Plattencultur in Agar-Agar und darauffolgender Reincultur von nässenden Schleimpapeln, von chronischer Bartholinitis das eine und das andere Mal staphylococcenähnliche Mikroben erhalten, welche bei der Inoculation eine Pustel und dann eine in ihrem Aussehen mitunter zum Verwechseln einem weichen Schankergeschwüre ähnelnde Wunde erzeugten, deren Secret bei neuer Inoculation in 3-4-5 Generationen ein positives Resultat gab. (Durch Reincultur von einem Diplococcus, welcher sich in grossen Bulla an den Händen einer Person fand, die an Eczema litt, konnten durch Inoculation ebenfalls derartige, einem weichen Schanker ähnelnde Wunden in mehreren Generationen erhalten werden.) Wenn man früher z. B. durch Reizung mit Sabinapulver oder dergl. von Schleimpapeln ein Secret hat erzeugen könne, durch dessen Inoculation sich weichen Schankern ähnelnde Geschwüre in mehreren Generationen haben hervorrufen lassen (worin man eine Stütze für die Unitätslehre hat sehen wollen), so scheint es mir wenigstens möglich, wenn nicht wahrscheinlich zu sein, dass solche Bacterien wie diejenigen, welche es mir zuweilen geglückt ist, durch Reincultur aus dem Secret von Schleimpapeln und anderem Genitalsecret zu erhalten, sich auch im Secret dieser mit Sabinapulver gereizten Papeln gefunden haben, und möglich ist es ebenfalls, dass es diese Bacterien gewesen sind — und nicht im Secret befindliches Syphilisvirus — wodurch Anlass zu diesen durch Generationen inoculablen Geschwüren gegeben werden ist, in welchen man damals einen weichen Schanker gesehen hat.

  4. Siehe Constant Cochery: Traitement de la Syphilis par les injections sous-cutanées de benzoate de mereure. Paris 1890.

  5. Zwei Mal habe ich unter diesen Verhältnissen in die Drüse eine Einspritzung gemacht (möglicherweise von einer zu grossen Quantität), und in beiden Fällen zeigte sich in der Drüse und dem umgebenden Gewebe sofort eine starke Infiltration, so dass ich nach einigen Tagen eine neue Einspritzung machen musste.

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Welander, E. Versuche einer Abortivbehandlung der Bubonen. Arch. f. Dermat. 23, 43–60 (1891). https://doi.org/10.1007/BF02021577

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