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Weitere experimentelle Untersuchungen über die Quelle und den Verlauf der intraokularen Saftströmung

I. Teil. Über den „physiologischen“ Pupillenabschluß in die vitale Ciliarkörperfärbung

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Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

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Literatur

  1. Bericht über die 24. Vers. d. Ophth. Gesellsch. 1895, S. 89.

  2. „Der Flüssigkeitswechsel in der vorderen Kammer ist also ein äußerst langsamer und von einer Strömung der Flüssigkeit im gewöhnlichen Sinne des Wortes kann dabei keine Rede sein.“ Th. Leber, Die Zirkulations- und Ernährungsverhältnisse des Auges.2. Aufl. 1903, S. 227. Handb. v. Graefe-Saemisch.

  3. Bericht über die24. Vers. d. Ophth. Ges. Heidelberg 1895, S. 90, 94 u. 95. — Über die Ernährungsverhältnisse des Auges. Vortr. b. d. 9. internat. Kongr. in Utrecht 1899, sowie im Handb. Graefe-Saemisch. Kap. XI, S. 228.

  4. v. Graefes Archiv64, 481. 1906: Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.49, 300. 1911.

    Google Scholar 

  5. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.53, 449. 1914;55, 229. 1915.

  6. Ebenda55, 61. 1915.

  7. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.58, 371. 1917; Ebenda62, 491. 1919.

  8. Lehrb. d. Augenheilk. 1919, S. 304. 3. Aufl.: „Diese Hypothese“ (Lebers Lehre vom intraokularen Flüssigkeitswechsel) „ist aber jetzt von einer Anzahl Augenärzten nicht mehr anerkannt und wird von der gesamten Ophthalmologie dereinst verlassen werden, weil sie mit physikalischen und physiologischen Tatsachen in Widerspruch steht. Nur dem Autoritätsglauben verdankt sie ihre Erhaltung bis auf den heutigen Tag.“

  9. Bericht über die 30. Vers. d. Ophth.-Ges. Heidelberg 1902, S. 249, 250.

  10. v. Graefes Archiv95, 46.

  11. Da Kahn auf meine Einwände gegen die von ihm aus seinen Versuchen gezogenen Schlüsse [(Graefes Archiv95, 210) da er doch nach seinen früher geäußerten eigenen Worten (Graefes Archiv95, 19) den offenbaren experimentellen Beweis für das Bestehen eines physiologischen Pupillenabschlusses erbracht haben wollte] nunmehr selbst erklärt (v. Graefes Archiv101, 111), daß er sich mit seinen Experimenten an der Frage nach dem Bestehen einer kontinuierlichen intraokularen Flüssigkeitsströmung unbeteiligt fühle, habe ich keine Veranlassung nach meinen früheren Ausführungen über diese Versuche, auf die ich verweise, noch weiter mich mit ihnen zu befassen. Daß es zum Zustandekommen auch selbst der minimalsten, vor allem aber einer deutlich sichtbaren Flüssigkeitsströmung von der Hinterkammer nach der Vorderkammer unter allen Umständen eines gewissen Druckes bedarf, was Kahn, wie er jetzt in seiner 2. Arbeit ausführt, allein hat beweisen wollen, ist doch eine selbstverständliche physikalische Notwendigkeit, die bisher von niemand bestritten worden ist, und für die es eines experimentellen Beweises daher m. E. nicht bedurft hätte.

  12. S. 320, Taf. XXVII, Fig. 1, vgl. S. 304.

  13. Bericht über die 39. Vers. d. Ophth.-Gesellsch. Heidelberg 1913. S. 119. Vgl. Ernährung des Auges. 1914. S. 42.

  14. Bei einem von mir am vorher getöteten Tier angestellten Versuch (Taf. I, Abb. 5) fand ich zahlreiche hintere Synechien.

  15. Bericht über die 39. Vers. d. Ophth. Gesellsch. Heidelberg 1913, S. 131.

  16. Derartige Widersprüche finden sich auch sonst bei Hamburger. — So empfiehlt er bei der Beschreibung seines ersten Versuchs (zum Beweis eines physiologischen Pupillenabschlusses) ausdrücklich bei der Vornahme der Injektion des Fluoresceintröpfchens in die Hinterkammer des Kaninchens den Bulbus des Tieres vorübergehend zu luxieren (Zentralbl. f. prakt. Augenheilk.22). Andererseits schreibt er aber selbst: „... denn ich habe schon in meiner ersten Arbeit (1898) gezeigt, daß die vorübergehende Luxation, beim Kaninchenauge bekanntlich ein ganz unerheblicher Eingriff, in wenigen Minuten dazu führt, die Tätigkeit des Ciliarkörpers in Gang zu bringen. Denn injiziert man subcutan den in Rede stehenden Farbstoff (d. h. Fluorescein), so tritt in diesen uneröffneten bis auf die vorübergehende Blutstauung unversehrt gebliebenen Bulbus sehr bald grünes Sekret aus der Hinterkammer in die vordere unter Bildung des grün leuchtenden Hypopyons“. (Ernährung des Auges 1914, S. 22). Hierdurch hat Hamburger doch ganz offenbar schlagend bewiesen (ohne sich dessen bewußt zu sein), daß die Deutung, die er seinem ersten Versuche gab (Vorhandensein eines wasserdichten Pupillenabschlusses unter den gewählten Versuchsbedingungen) unrichtig sein muß.

  17. Bericht d. Ophth. Gesellsch. 39. Taf. VII, Fig. 1 u. 1a. Ernährung des Auges S. 43, Fig. 10; vgl. Römers Lehrbuch 3. Aufl. 1919. Taf. XXVII, Fig. 1.

  18. So fand Goldmann (Beiträge z. klin. Chir.64 [1], S. 253) bei seinen vitalen Farbstoffversuchen z. B. Leberzellen und Milchdrüsenzellen ungefärbt, während Galle und Milchwasser ausgesprochene Färbung zeigten. G. betont wiederholt, daß auch sonst bei völligem Farblosbleiben der Sekretgranula die Sekrete ungeachtet dessen gefärbt sein können.

  19. Vgl. dazu Oppenheimer Biochemie S. 410. 1919. 2. Aufl.; desgl. meine früheren Ausführungen in v. Graefes Archiv95, 62 u. 66.

  20. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.48 (II), 72. 1910.

  21. Skand. Archiv f. Physiol.24, 309. 1911.

  22. Wenn man einmal die Ansicht vertritt, daß aus den am punktierten Auge nach Fluoresceininjektion zu beobachtenden Absonderungsvorgängen kein Schluß zulässig sei, auf die im intakten Auge sich abspielenden (Ehrlich, Hamburger), so erscheint es mir von diesem Standpunkte aus nicht folgerichtig, bei einem anderen Farbstoffe, nach intravenöser Indigcarmininjektion, aus mikroskopisch erhobenen Befunden, nach sogar wiederholten Kammerpunktionen, Schlüsse auf die am intakten Auge vorhandenen Absonderungsvorgänge zu ziehen, wie das Hamburger tut (Ernährung des Auges Taf. II, Fig. 6 [Text], sowie S. 30; desgl. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.48, S. 72. 1910. Taf. IV, Fig. 4). — Da wir wissen, daß das nach Punktion der Vorderkammer regenerierte Kammerwasser nach vorheriger intravenöser Farbstoffinjektion stets einen stärkeren Farbstoffgehalt aufweist und die Iris anerkannterweise ein Resorptionsorgan darstellt, so können doch die von Hamburger einige Zeit nach Vorderkammer-punktion mikroskopisch in den vorderen Iristeilen nachgewiesenen feinsten Farbstoffkörnchen höchstens als Beleg für die resorptive Irisfunktion verwertet werden, ganz unmöglich aber doch einen Beweis für die sekretorische Arbeit der Iris in physiologischen Zeiten darstellen. — Da aber das Eindringen des Farbstoffes in die Iris auch physikalisch durch Diffusion, sowohl von dem nach Kammerpunktion erheblich stärker farbstoffhaltigen regenerierten Kammerwasser aus, als auch durch Diffusion aus den Irisgefäßen, zustandegekommen sein kann (zumal noch außerdem doch bei Entleerung der Vorderkammer ein künstlich erzeugtes Druckgefälle aus den Iriscapillaren zur Vorderkammer erzeugt wurde), so liegen in diesem Hamburgerschen Versuche wiederum so komplizierte Verhältnisse vor, daß er m. E. nach keiner Seite mit nur einiger Sicherheit verwertet werden kann.

  23. Ebenda S. 35. Taf. I–III.

  24. Höber, Physiologie, S. 230. 1919.

  25. Vgl. dazu Höber, Physikalische Chemie der Zelle und Gewebe. 4. Aufl. 1914. S. 649 u. 430.

  26. Archiv f. mikr. Anat.10, 35. 1874.

  27. Ebenda S. 40. Es ist daher wiederum nicht angängig, wenn Hamburger sich auf Heidenhain beruft, um die Behauptung zu stützen, daß beim Studium von Sekretions-vorgängen mit vitalen Farben im allgemeinen und mit Indigcarmin im besonderen immer nur die kleinen Farbstoffdosen geeignet seien, um physiologische Differenzen der Zellenfunktionen aufzudecken. Vielmehr das Umgekehrte kann man den Heidenhainschen Beobachtungen entnehmen. Die Farbstoffdosen dürfen nicht zu klein, sie müssen ausreichend sein. Man ersieht daraus deutlich, wie willkürlich es war, wenn man den bei etwas höheren Fluoresceindosen (z. B. der ursprünglichen Ehrlichschen Dosierung) am intakten pigmentierten Kaninchenauge regelmäßig ohne weiteres zu beobachtenden Farbstoffaustritt aus dem Ciliarkörper in die Hinterkammer, einer allgemein bestätigten Beobachtung (die allerdings durchaus nicht mit Hamburgers Hypothesen harmoniert), als auf einer zu großen Farbstoffdosis beruhend, jede Beachtung versagte. Beim capillaren Charakter der Hinterkammer muß eben der Fluoresceingehalt ihres Inhaltes und somit die angewandte Farbstoffdosis einen gewissen Schwellenwert überschreiten, damit der Fluoresceingehalt in der capillaren Hinterkammerwasserschicht bei der einfachen Besichtigung ohne Zuhilfenahme besonderer optischer Hilfsmittel wahrnehmbar wird, worauf ich ja schon gelegentlich meiner hierauf bezüglichen Untersuchungen mit der Gullstrandschen Nernstspaltlampe hinwies, wodurch der Fluoresceinnachweis im Hinterkammerwasser auch nach sehr mäßiger Dosierung möglich war.

  28. v. Graefes Archiv95, 35 ff.

  29. v. Graefes Archiv95, 39, 40.

  30. v. Graefes Archiv86.

  31. L. c. S. 220.

  32. Goldmann, l. c. S. 253.

  33. Oppenheimer, Biochemie. 2. Aufl. 1919. S. 414.

  34. Vgl. dazu die Ausführungen Lebers (Die Zirkulations- und Ernährungsverhältnisse des Auges. 2. Aufl. Handb. v. Graefe-Saemisch S. 251 ff.), sowie Wesselys (Ergebnisse der Physiologie IV, 1, 2, S. 622f., 627).

  35. Bekanntlich erhalten die Eiweißkörper dauernd einen gewissen osmotischen Überdruck innerhalb der Blutbahn aufrecht, da die Capillarwände in physiologischem Zustande für diese nur im beschränkten Maße permeabel sind. Diesem osmotischen Überdruck innerhalb der Gefäße wird beim Austausch zwischen Capillaren und Gewebsflüssigkeit eine wichtige Rolle zuerkannt (Oppenheimer, Biochemie 1919, S. 410), und dürfte auch beim Abfluß des doch fast eiweißfreien Kammerwassers sehr zu berücksichtigen sein. — Obgleich ich die Absicht habe, mich über die Abflußverhältnisse im Auge erst später im Zusammenhang zu äußern, möchte ich doch hier schon kurz auf die meines Erachtens große Bedeutung der eben erwähnten Tatsache für den physiologischen Abfluß des Kammerwassers aus dem intakten Auge hinweisen. — Es ergibt sich aus dieser Tatsache mit Notwendigkeit, daß selbst dann, wenn die „Kalkulationen“ von Weiß (Zeitschr. f. Augenheilk.25, 10. 1911) richtig sein sollten, nach denen der Druck im Sinus venosus Schlemmii und in den Irisvenen höher ist als der Augendruck (was die Annahme einer Filtration der Flüssigkeit aus der Vorderkammer in diese Gefäße unmöglich machen würde), dennoch durch den im Innern der Blutbahn infolge des höheren Eiweißgehaltes herrschenden osmotischen Überdrucks gleichsam eine stetige Ansaugung von Kammerwasser, d. h. ein stetiger Abfluß in die Blutbahn erfolgen muß, selbst gegen ein eventuell bestehendes geringes hydrostatisches Druckgefälle. Da nun der Konzentrationsunterschied des Eiweißgehaltes zwischen Kammerwasser (1/40%) und Blut (7%) viel größer ist als zwischen Gewebsflüssigkeit (3% Eiweiß) und Blut, so muß auch die auf das Kammerwasser ausgeübte Ansaugung in die Gefäße eine viel stärkere sein als die auf die interstitielle Gewebsflüssigkeit erfolgende. Mit andern Worten muß allein schon nach den Gesetzen der Osmose der Flüssigkeitsabfluß aus dem Augedurch den Schlemmschen Kanal und die Irisvenen ein viel lebhafterer sein als der etwa in einer beliebigen Spalte des interstitiellen Gewebes vorhandene. Daß die Gesetze der Osmose am Auge volle Gültigkeit haben, beweisen bekanntlich die wichtigen Versuche Hertels, auf die ich früher schon hinwies (v. Graefes Archiv95, 63). — Die Notwendigkeit eines stetigen, gegenüber dem übrigen Körpergewebe gesteigerten Abflusses von Flüssigkeit aus dem Auge hat das Vorhandensein eines in demselben Maße erfolgenden Neuersatzes zur Folge. Wir gelangen also auf Grund dieser Überlegung (trotz der vorläufig gemachten ungünstigen, durchaus unbewiesenen Annahme von der Unmöglichkeit einer Filtration) zu dem Ergebnis, daß eine langsame Flüssigkeitsströmung in Lebers Sinne im Auge vorhanden sein muß. — Ausdrücklich sei noch darauf hingewiesen, daß die vergleichenden Untersuchungen zwischen osmotischem Druck des Kammerwassers und dem des Blutes diese Auffassung durchaus als zulässig erscheinen lassen, da v. d. Hoeve (v. Graefes Archiv82) auf Grund der bisher vorliegenden sowie seiner eigenen Untersuchungen zu dem Ergebnis gelangte, „daß bei Rindern und Kaninchen osmotischer Druck von Augenflüssigkeit und Blutserum nicht in festem Verhältnis zueinander stehen, sondern daß bisweilen Augenflüssigkeit, bisweilen Blutserum hyperisotonisch ist“, und „daß bisweilen Augenflüssigkeit hyperisotonisch sein kann an Arterien-, hypoisotonisch am Venenblutserum desselben Tieres“.

  36. Bericht über die 28. Vers. d. Ophth. Gesellsch. Heidelberg 1901, desgl. meine Bemerkungen dazu, v. Graefes Archiv95, 17–20.

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  37. v. Graefes Archiv95, 11–14.

  38. v. Graefes Archiv95, 14–17.

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Vgl. v. Graefes Archiv95, 1;95, 210; Ber. d. 40. Vers. d. Ophth. Gesellsch. Heidelberg, S. 431; Ber. d. 41. Vers. d. Ophth. Gesellsch. Heidelberg, S. 44.

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Seidel, E. Weitere experimentelle Untersuchungen über die Quelle und den Verlauf der intraokularen Saftströmung. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 101, 383–406 (1920). https://doi.org/10.1007/BF02018858

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