Schlußfolgerung
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1.
Es wurden 18 Spinnerinnen vor und nach der Arbeit auf Alkalireseve und Gehalt des Blutes an anorganischem Phosphor untersucht.
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2.
Ein Unterschied zwischen dem 10stündigen Arbeitstage (2mal 5 Stunden) und dem 6 stündigen, sowie zwischen der Arbeit an 2 und 3 Spinnmaschinen konnte in diesen Untersuchungen nicht ermittelt werden. Eine herabgesetzte Alkalireserve bereits vor der Arbeit veranlaßt uns, bei den Arbeiterinnen eine Acidose anzunehmen, d. h. eine chronische Ermüdung, die nicht allein auf die Gewerbearbeit, sondern auch auf die ungünstigen Lebensbedingungen zurückzuführen sein dürfte.
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3.
Bei den relativ niedrigen Werten der Alkalireserve, die wir vor der Arbeit fanden, konnten wir keine entsprechende Steigerung des Gehaltes des Blutes an anorganischem Phosphor beobachten, die uns auf eine quantitative Abhängigkeit des anorganischen Phosphors von der Alkalireserve oder umgekehrt hinweist.
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4.
Die Erreichung der ursprünglichen Höhe der Alkalireserve nud des anorganischen Phosphors geht in der folgenden Erholungspause sehr langsam vor sich: nach 1 1/2 Stunden Ruhepause wurden die Werte des Morgens noch nicht erreicht.
Literatur
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Efimoff, W.W., Samitschkina, K.S. Zur Biochemie der Ermüdung. Arbeitsphysiologie 2, 341–346 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02011982
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02011982