Zusammenfassung
An 21 Bergleuten und 16 Arbeitern verschiedener Hitzebetriebe wurden Untersuchungen über die Größe der Schweißabgabe während der Schicht, über den Chlorverlust, über die Wasseraufnahme und Chlorzufuhr gemacht.
Aus den Ergebnissen wurde neben einer absoluten Wasser- und Chlorbilanz eine osmotische Bilanz berechnet, die angibt, wieviel die Betreffenden zur Konstanthaltung des osmotischen Druckes ihrer Gewebsflüssigkeit zu viel oder zu wenig getrunken haben.
Es stellte sich heraus, daß die Bergleute meistens zu wenig trinken und ihre Arbeitsstelle mit einer starken Flüssigkeitsdefizit verlassen.
Die sonstigen Hitzearbeiter trinken mehr; jedoch wird auch von ihnen nur selten so viel getrunken, daß der osmotische Ausgleich überschritten wird.
Durch das Frühstücksbrot wird so viel Chlor zugeführt, daß Schweißmengen bis zu 5 Liter durch entsprechende Getränkemengen ersetzt werden können, ohne daß es zu der gefährlichen Salzverarmung kommt. (Verdünnung von Gewebswasser). Bei der Aufnahme eines warmen Mittagessens sind die Salzzufuhren so groß, daß auch bei schwerster Hitzearbeit eine positive osmotische Wasserbilanz kaum jemals erreicht werden kann.
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Lehmann, G., Szakáll, A. Schweißverlust und Getränkeaufnahme bei Bergleuten und Hitzearbeitern. Arbeitsphysiologie 11, 73–100 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02011475
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