Zusammenfassung
Die bekannten orthostatischen Störungen im Kreislauf des Menschen, die beim Übergang von der horizontalen zur vertikalen Lage auftreten, werden nach intensiver körperlicher Arbeit so stark gesteigert, daß sie nach wenigen Minuten aufrechten Stehens zu einem völligen Versagen des Kreislaufs, zum sog. Gravitationsshock fÜhren.
Durch das feste Bandagieren der unteren Extremitäten von der Fußsohle bis zum Becken werden die durch die körperliche Arbeit gesteigerten und zum Versagen des Blutkreislaufs fÜhrenden orthostatischen Störungen beseitigt, so daß der Kreislauf in aufrechter Lage stabilisiert wird.
Als Ursache dieser gesteigerten orthostatischen Störungen des Kreislaufs nach der körperlichen Arbeit ist die enorme Erweiterung des Muskelcapillarnetzes anzusehen.
Es wird die dauernde minutenweise Bestimmung von Pulsfrequenz, systolischem und diastolischem Blutdruck in wechselnder Körperlage vor und nach körperlicher Arbeit als FunktionsprÜfungsprobe der vegetativen Kreislaufregulation empfohlen.
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Mateeff, D. Der orthostatische Kreislaufkollaps — Gravitationsshock (gravity shock) — beim Menschen nach körperlicher Arbeit. Arbeitsphysiologie 8, 595–606 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02011294
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02011294