Zusammenfassung
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1.
Beim Gehen auf der Tretbahn wird bei verschiedenen Varianten der Neigung der Tretbahn und der Geschwindigkeit an 3 Versuchspersonen die Wirkung der Einatmung von 3,5–5,4% CO2 untersucht, wobei die Kohlensäureeinatmung bereits 1/2 Stunde vor Beginn der Arbeit eingeschaltet wurde.
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2.
Die Steigerung der Arbeitsventilation gegenÜber der Ruheventilation ist in den Kohlensäureversuchen als Quotient berechnet geringer, im absoluten Zuwachs an Litern gleich oder größer als in den Normalversuchen.
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3.
Die Werte des Sauerstoffdefizits in der Atemluft liegen extrem niedrig, die Dynamik beim Übergang zur Arbeit und Erholung ist dagegen nicht grundsätzlich von der Norm verschieden; das gleiche gilt fÜr den Prozentgehalt der Ausscheidungs-CO2.
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4.
Bei 2 Versuchspersonen sind Erholungsgeschwindigkeit, ErholungsrÜckstand und Cal/m in den Kohlensäureversuchen nicht verändert, bei einer Versuchsperson dagegen finden wir in den Kohlensäureversuchen eine regelmäßige Erhöhung der Erholungsgeschwindigkeit, Verringerung des ErholungsrÜckstandes und der Cal/m.
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5.
Es wird daraus geschlossen, daß durch die Kohlensäureeinatmung sekundäre Vorgänge ausgelöst werden, die die an sich negative Wirkung der Kohlensäurespeicherung kompensieren oder sogar Überkompensieren.
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6.
Die gÜnstige Wirkung wird auf die durch die halbstÜndige Überventilation erfolgte Erhöhung der O2-Spannung und auf die Kreislaufwirkung der CO2 zurÜckgefÜhrt; dadurch wird auch die experimentell gefundene VerkÜrzung des Anpassungsstadiums erklärt.
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7.
Die bisher ausschließlich negative Beurteilung des hohen CO2-Gehaltes im Bergwerk bedarf in manchen Punkten einer Revision.
Literaturverzeichnis
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Simonson u. Mitarbeiter: Literatur s. vorhergehende Mitteilung.
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Berkowitsch, E.M., Simonson, E. Zur Frage des Einflusses kohlensäurereicher Luftgemische auf den Graswechsel bei körperlicher Arbeit. Arbeitsphysiologie 8, 576–584 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02011291
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