Zusammenfassung
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1.
Nachdem frühere Untersuchungen ergeben hatten, da\ zwischen Wirkungsgrad und Ermüdung keine allgemeine gesetzmä\ige Beziehung besteht, prüften wir den Zusammenhang zwischen Ermüdung und den anderen Gaswechselfunktionen nach.
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2.
Beim Gewichtheben mit gestreckten Armen untersuchten wir 3 verschiedene Belastungsstufen und 3 verschiedene Varianten der Bewegungsgeschwindigkeit an 7 Vp.
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3.
Beim Vergleich dieser verschiedenen Versuchsanordnungen ergibt sich keine gesetzmä\ige Beziehung zwischen dem Ermüdungseintritt und dem Verhalten des R. Q., der Restitutionsgeschwindigkeit und der Sauerstoffausnutzung der Atemluft.
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4.
Die Ermüdung tritt bei den verschiedenen Versuchsanordnungen bei verschiedener Höhe des Erholungsrückstandes ein. Wir betrachten dabei den Erholungsrückstand als summarischen Ausdruck für die angehäuften Stoffwechselschlacken. Diese Auffassung kann, wie diskutiert wird, vorläufig noch nicht als widerlegt gelten.
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5.
Beim Vergleich verschiedener Geschwindigkeiten bei der gleichen Belastung sind die Differenzen im Erholungsrückstand relativ gering, so da\ für diesen Fall ein gewisser Zusammenhang zwischen der Anhäufung von Stoffwechselprodukten und dem Ermüdungseintritt bestehen kann.
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6.
Beim Vergleich verschiedener Belastung bei gleicher Geschwindigkeit besteht ein Zusammenhang zwischen der Steilheit des Anstieges des Sauerstoffverbrauches und noch mehr zwischen dem Anstieg des Erholungsrückstandes und dem Ermüdungseintritt. Für diesen Fall erscheint die Geschwindigkeit der Konzentrationsänderung der Stoffwechselschlacken wesentlicher als ihre absolute Menge.
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7.
Beim Vergleich verschiedener Geschwindigkeiten bei gleicher Belastung besteht zwischen dem Verlauf der Sauerstoffaufnahme und dem Ermüdungseintritt nur insofern ein Zusammenhang, als beim Vorhandensein eines steady state sich stets die längsten Arbeitszeiten finden.
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8.
Das Gesamtergebnis unserer Versuche führt zu dem Schlu\, da\ die im Gaswechselversuch erfa\baren Vorgänge zur völligen Erklärung der Ermüdung nicht ausreichen, da\ vielmehr die Beteiligung zentralnervöser Vorgänge eine wesentliche Rolle spielen mu\.
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Simonson, E., Sirkina, G. Gaswechsel bei ermüdender Arbeit. Arbeitsphysiologie 9, 267–280 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02011080
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