Energieumsatz und Wirkungsgrad des Alkoholgewohnten unter dem Einfluß von Alkohol

Zusammenfassung

Es wurden Untersuchungen angestellt über den Einfluß der Aufnahme von 240 ccm Alkohol auf den Energieumsatz des Alkoholgewohnten. Eine Beeinflussung des Grundumsatzes ließ sich nicht nachweisen. Auch die vonZahn beschriebene Spätwirkung des Alkohols fand sich beim Alkoholgewohnten nicht. Der Abfall des respiratorischen Quotienten war beim Alkoholgewohnten auffallend gering, so daß man annehmen muß, daß der Alkohol sehr langsam verbrannt wird. Danach ist das Kriterium der Alkoholgewöhnung nicht in einer erhöhten, sondern eher in einer verzögerten Oxydationsgeschwindigkeit zu erblicken. Während der Alkohol beim Ungewohnten schlagartig in den Stoffwechsel eingreift, wird er beim Gewöhnten nur langsam in den biologischen Verbrennungsprozeß eingeführt. Auch durch Muskelarbeit wird beim Alkoholgewohnten die Verbrennungsgeschwindigkeit des Alkohols nicht wesentlich erhöht. Der Wirkungsgrad der Muskelarbeit ist unmittelbar nach der Alkoholaufnahme unverändert. Dagegen läßt sich als Spätwirkung eine Verschlechterung des Wirkungsgrades nachweisen. Die Größe der Sauerstoffschuld nach Arbeitsleistung wird durch Alkohol nicht beeinflußt.