Untersuchung des Energieverbrauchs bei Frauen beim Lasttragen

Zusammenfassung

• 1. Es wurde der Energieverbrauch dreier weiblicher Versuchspersonen beim Lasttragen auf einer Bahre mit der Douglas-Haldanschen Methode untersucht zwecks Feststellung einer maximal-zulässigen Belastung der Lastträgerinnen auf der Tragbahre. Aus 60 Versuchen erwies sich folgendes:

• 2. Bei den Versuchspersonen T. und N. entstehen beim Tragen von und 40 kg pro 2 Trägerinnen keine bedeutenden Veränderungen des Energieverbrauchs (ausgedrückt in O₂ Kubikzentimeter netto); dasselbe findet bei der Versuchsperson J. beim Tragen von 30, 40 und 50 kg statt. 60 und 70 kg rufen bei den Versuchspersonen J. und N., 50, 60 und 70 kg bei der Versuchsperson T. eine starke Zunahme des Energieverbrauchs hervor.

• 3. Die Umrechnung des Energieverbrauchs in Calorien pro 100 horiz. mkg-Leistung ergibt für die Versuchsperson J. bei 50 kg pro 2 Trägerinnen, für Versuchsperson T. und N. bei 40 kg ein deutliches Minimum des Verbrauches; größere Lasten verursachen eine starke Zunahme des Energieverbrauchs pro Leistungseinheit.

  Dieselben Resultate gelten für alle 3 Versuchspersonen auch dann, wenn der Energieverbrauch pro 100 horiz.mkg reiner äußerer Leistung (unter Abzug des für den Leergang notwendigen Energieverbrauchs) berechnet wird.

• 4. Die Restitutionsperiode dauert nach Tragen von 30, 40 und 50 kg durchschnittlich 5–10 Minuten; bei größeren Lasten dauert sie bis über 30 Minuten.

• 5. Auf Grund all dieser Angaben kommen wir zu folgendem Schlusse: Für unsere Versuchspersonen stellen 40–50 kg beim Tragen zu zweit mittels einer Bahre, vom energetischen Standpunkt eine maximal-zulässige Last dar.

Diese Behauptung erfordert offenbar einer Durchprüfung an Berufsträgerinnen im Laufe vollständiger Arbeitstage, um endgültig entscheiden zu können, ob unsere Ergebnisse auch für den Betrieb gültig sein können und ob man überhaupt auf Grund experimenteller Laboratoriumsuntersuchungen über den Einfluß einer den ganzen Arbeitstag dauernden Arbeit auf den Energieumsatz der Arbeiterinnen urteilen kann. Solche Untersuchungen haben wir bereits durchgeführt, die Resultate derselben werden in einer besonderen Arbeit veröffentlicht.