Zusammenfassung
Diese vorläufige Mitteilung der gesamten Ergebnisse vierjähriger Experimente an Normindividuen stellt einen Versuch dar, durch eine synthetische Betrachtung die Koppelungen zwischen den einzelnen Faktoren der Atmung und des Kreislaufes festzustellen und damit sichere Anhaltspunkte für die Beurteilung der Leistungskraft der einzelnen Individuen in Ruhe und Arbeit zu erhalten. Die Ganzheitswirkung in der Atmungsfunktion des Blutes entzieht den bisherigen Hilfstheorien (Sekretionstheorie als Eigentätigkeit der Lungenzellen und Peripherherztheorie als Eigentätigkeit der Gewebscapillaren) den Boden. Die Erhaltung des Gleichgewichtszustandes der lebenswichtigen Konstanzwerte — Isoionie, Isotonie und Isothermie-, ist durch die Aufzeigung eines wundervollen Wechselspiels zwischen den Gewebs- und Lungencapillaren wesentlich gestützt und in der kinetischen Energie des strömenden Blutes sind neue Kräfte für den respiratorischen Gasaustausch gefunden. Die rhythmische Tätigkeit des Kreislaufes und der Atmung ist durch eine ständige Ausgleichung und Anpassung in Veränderungen des Capillartonus ergänzt. Die regulatorische Fähigkelt des Organismus kann über das resynthetische Vermögen hinaus im Rahmen eines einheitlichen Regulationssystems betrachtet werden.
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Kaup, I. Arbeit und Erholung als Atmungsfunktion des Blutes. Arbeitsphysiologie 2, 541–574 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02010273
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02010273