Zusammenfassung
An 231 Bergleuten des Mansfelder Reviers wurden Messungen des Staubbindungsvermögens der Nase vorgenommen und die Ergebnisse mit röntgenologischen Untersuchungen auf silikotische Veränderungen der Lunge verglichen.
Es ergibt sich, daß bei Bergleuten mit schlecht filternden Nasen silikotische Veränderungen eher auftreten und schwerere Grade erreichen als bei Bergleuten mit gut filternden Nasen, die selbst nach mehr als 40jähriger Arbeitszeit unter Tage höchstens die Veränderungen einer leichten Silicose aufweisen.
Mit diesem Befund werden grundsätzlich die früher an Bergleuten des Ruhrgebietes erhobenen Befunde in einem Bergbau-Revier bestätigt, das sowohl in bezug auf die geologisch-mineralogischen Verhältnisse wie auch in bezug auf die Arbeitsweise gegenüber dem Ruhrgebiet große Verschiedenheiten aufweist.
Der aus Arbeitsalter und Filterfähigkeit der Nase berechnete Gefährdungsindex entspricht im Durchschnitt dem angetroffenen Stadium der silikotischen Veränderungen, liegt aber durchschnittlich niedriger als im Ruhrgebiet, ein Befund, der auf die geringere Gefährlichkeit des Staubes im Mansfelder Revier zu beziehen sein dürfte.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Lehmann, G. Untersuchungen an Mansfelder Bergleuten über die Bedeutung des Staubbindungsvermögens der Nase für die Entstehung der Lungensilicose. Arbeitsphysiologie 9, 206–216 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02010111
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02010111