Erster Abschnitt
Die geschichtlichen Notizen habe ich einem Aufsatze über das fragliche Thema von Dr. Mildner, welcher in der Prager Vierteljahrsschrift, 1850 Bd. III., veröffentlicht ist, fast wörtlich entlehnt.
Die Rigidität der Karotiden, welche mit Bildung von atheromatösen Ablagerungen complicirt ist, kommt, wie es scheint, nicht so selten vor, als die Schriftsteller (S. z. B. Mildner a. a. O.) annehmen. Bei 15 Leichen, die in einem Alter von 21 bis zu 72 Jahren standen, fand ich 6mal atheromatöse Ablagerungen. Die stärksten Ablagerungen fand ich besonders an der Theilungsstelle der Carotis communis. Sie fanden sich in einigen Fällen, in welchen die Aorta nicht atheromatös war.
In mehreren Handbüchern, z. B. in der topogr. Anatomie von Hyrtl (Ed. III. Bd. I. S. 377), findet sich die Angabe, dass die Theilungsstelle der Carotis communis dem oberen Rande des Schildnorpels entspräche, „selten tiefer und noch seltener höher liege.” — Ich fand aber bei meinen speciell auf diesen Punkt gerichteten Untersuchungen, welche ich in 10 Fällen vornahm, die Theilungsstelle immer höher als den oberen Schildknorpelrand. —Nur dadurch ist es auch erklärlich, dass in den 6 von mir beobachteten Fällen von Zerreissungen der inneren Arterienhäute der Strick, welcher zwischen Kehlkopf und Zungenbein lag und öfters sogar nach dem Nacken zu in die Höhe stieg, den Riss 5mal in der Carotis communis, 1/4–1 Zoll unterhalb der Theilungsstelle, erzeugt hatte.
Das Material, woraus der Strick besteht (ob aus Hanf, aus Leder u. s. w.), kommt hierbei nicht in Betracht.
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Hierzu Taf. II.
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Simon, G. Ueber die Zerreissung der inneren Häute der Halsarterien bei Gehängten. Archiv f. pathol. Anat. 11, 297–324 (1857). https://doi.org/10.1007/BF02009421
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